Blick über den Tellerrand

Der März war der wärmste Monat, den man global so seit 100 Jahren gemessen hat. Neuer Rekord. Der Rekord für den wärmsten Monat davor war vom Februar. Also, dem Februar in diesem Jahr. Und der von davor war von Dezember. Dem Dezember vor vier Monaten, also in 2015. Irgendwas läuft hier völlig aus dem Ruder. Paßt auch lokal. Der Winter ist ausgefallen. Schon wieder. Und der aktuelle April ist auch nicht kalt, ebensowenig wie der März. Aber der Frühling hängt trotzdem drei Wochen hinterher. Es will einfach nicht schön werden.  Wettermuster sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Woanders ist das Wetter eher frostig mit abkühlender Tendenz. Zwischen den USA und den volldemokratischen Ölkumpels aus  Saudi-Arabien zum Beispiel. Die Amis wollen nämlich ein Gesetz verabschieden, mit dem man Saudi-Arabien eventuell mal anklagen könnte bezüglich der Verwicklungen zu 9/11. Man erinnert sich vielleicht.
Damals waren so ein paar Wahnsinnige in irgendwelche häßlichen Türme geflogen mit entführten Flugzeugen und hatten ziemlich vielen Leuten das Licht ausgepustet. Waren alles Saudis. Die Killerpiloten, nicht die Opfer. Konsequenterweise haben die USA daraufhin eine halbe Million Iraker getötet, nachdem sie da 2003 einmarschiert waren, dazu kommen die Toten in Afghanistan, da war man dann noch schneller einmarschiert. Dann wäre da die Sache mit den Drohnen, die heute überall rumschwirren und diversen Terrorgruppen gerne mal Nachwuchs verschaffen. Dazu kommt die Ausspähung der gesamten Welt durch allgemeines Abschnorcheln des Internet, was die Beliebtheit der USA ebenfalls nicht zwingend erhöht hat in letzter Zeit.
Die Saudis drohen jetzt damit, bis zu 750 Milliarden Dollar in Liegenschaften flüssig zu machen, sprich, zu verkaufen, sollte sich irgendwer erdreisten, sie zur Verantwortung ziehen zu wollen!
Diese kackdreiste Arroganz sollte den Amerikanern bekannt vorkommen. Bisher hat die Obama-Administration das Gesetz verhindert. All das hätte vermieden werden können, wenn jemand der US Army nach 2001 mal ordentliche Landkarten in die Hand gedrückt hätte. Bis Saudi-Arabien wäre es auch nicht weit gewesen, die USA sind ja schon da.

Ansonsten wird da immer noch gewählt, in diesem Land der begrenzten  Unmöglichkeiten. Morgen, am Dienstag, ist dann New York dran mit seinen Vorwahlen für die Demokraten. Chillary Clinton führt mit etwa sieben Nixon-Nasenlängen vor ihrem lästigen Herausforderer Bernie Sanders und wird diesen Bundesstaat einsacken, daran besteht wohl keinerlei Zweifel. Wenig verwunderlich, kommt doch aus der gleichnamigen Stadt das “big money”, mit dem Ms “It’s my turn” ihre Wahlen finanziert.
Ein Schauspieler namens George Clooney hat gerade geäußert, die alleine von ihm eingeworbenen Summen für Ms Clinton seien “geradezu obszön”.
Woraufhin Mr Sanders sich für diese Ehrlichkeit bedankte und darauf hinwies, daß dieses viele Geld eben auch Wahlen kauft. Aber seit dem Urteil des Supreme Court vor einigen Jahren ist politische Korruption in den USA ja in unbegrenzter Höhe spendenfähig geworden.
So richtig fett daneben gegriffen hat Chillary übrigens auch, als sie von ihrem Widersacher vehement forderte, er möge endlich mal seine Steuerzahlen veröffentlichen – das ist unter Präsidentschaftskandidaten in den USA so üblich.
Nun ja – nach Stand 2014 hat Senator Sanders 204.000 amerikanische Dollar verdient, und zwar gemeinsam mit seiner Frau. Dem gegenüber stehen Einnahmen von 28 Millionen Dollar für das Ehepaar Clinton im Jahre 2014. Davon waren alleine 10,5 Millionen Redehonorare für Hilly. Das nenne ich mal eine stolze Summe pro Wort, soviel hätte ich mal gern beim Bloggen.
Dazu befragt,  sagte die Frau, die mit Bill Clinton verheiratet ist, sie hätten ja 15 Millionen für wohltätige Zwecke gespendet. Dumm nur, daß davon ganze 14,8 Millionen in den Clinton Family Fund geflossen sind, also die familieneigene Stiftung. Es gibt übrigens auch Menschen, die darüber berichten, daß Hillary Clinton bei ihren Reden vor den großen Geldgebern Rauscherzeuger einsetzt, damit niemand diese Gespräche mitbekommt. Kein Scherz. Das ist wie im Agentenfilm, wenn sich der gute Wissenschaftler und der Spezialagent am Brunnen treffen, damit keiner sie belauschen kann, während der Nerd dem Geheimdienstmann die Informationen zuschiebt, die dieser braucht, um die Welt vor dem Bösen zu retten. Oh cineastische Unschuld früherer Tage!

Das bisher beste Zitat der US-Wahlen kommt ausgerechnet von der kleinen, pelzigen Alien-Kreatur, die auf dem Kopf von Donald Trump lebt und seinen Körper steuert.

“So I watch Bernie, he wins, he wins, he keeps on winning, winning, winning. And then I see: “He’s got no chance!”
They always say he has no chance, why doesn’t he have a chance? Because the system is corrupt! And it’s worse than the Republican side.”

Das sagt er hier. Und da kann man sagen, was man will: Trump, diese AfD auf zwei Beinen, hat da definitiv recht. Was ihm natürlich in die Hände spielt.
Das Duell im November wird wohl also Donald vs Hilly lauten. Und ich behaupte immer noch, die Alien-Kreatur gewinnt diese “Wahlen”.

Selbst die Clintons sind aber nichts gegen den Premier von Malaysia, Najib Razak. Der steht bereits seit einer Weile unter Beschuß, weil auf seinem Privatkonto mehr als 681 Millionen Dollar aufgetaucht waren. Eine nicht ganz unerhebliche Summe, die aber keine Korruption darstellt. Denn das war ein Geschenk. Und solche Geschenke haben wir doch alle schon mal gehabt, oder? Die Oma, die einem heimlich noch ein bißchen Geld zuschiebt am Geburtstag, mit diesem verschwörerischen Zwinkern und dem Flüstern: “Sag aber keinem was”?
Zwischenzeitlich hat sich diese Summe auf die Kleinigkeit von 1 Milliarde Dollar erhöht, übrigens direkt aus den Schatzschatullen der saudischen Königsfamilie. Da regen wir uns in Deutschland über politische Korruption auf, wenn der Steinbrück mal 25 Mille für eine Rede kriegt? Oder über Korruption in Rußland?
Von solchen Leuten lernen heißt siegen lernen!

In einem anderen Land in einer, weit, weit entfernten Galaxis…ähmm, na gut, ganz so weit ist Brasilien dann auch nicht weg.
Auf jeden Fall gab es hier vor einer Weile mal wieder ein nettes Beispiel von Umweltsauerei durch den allseits so beliebten Bergbau. Eines der sogenannten tailings – ich hatte dieses Wort vor langer Zeit mal erwähnt – einer Eisenmine hatte mal wieder einen maroden Damm, der dann brach und dabei gut 50 Millionen Tonnen Schlamm in die angrenzende Gegend einschließlich Fluß beförderte.
Argumentiert wie ein Klima”skeptiker”, könnte ich nun sagen: “Eisen ist gut für Menschen, also muß es auch gut für Fische sein.”
Dummerweise enthalten die Abwässer der Mine natürlich auch wieder so lustige Dinge wie Quecksilber, Blei, Arsen und anderes Zeug.
Für diese Umweltkatastrophe, deren Folgen sicherlich ein gutes Jahrhundert anhalten werden, fühlten sich weder Minenbetreiber noch Politik so richtig verantwortlich, oh große Überraschung. Das Unglück selbst datiert bereits aus dem November. Im März erklärte sich der Betreiber des Bergwerks dann zahlungsbereit  für knappe 5 Milliarden Euro. Was für eine solche Sache,  die die Anwohner vermutlich noch eine lange Zeit beschäftigen wird, ein Spottpreis ist. Externalisierung der Folgen unverantwortlichen Handelns an die Gesellschaft.
Das verantwortliche Unternehmen heißt Samarco und gehört je zur Hälfte der BHP-Billiton und dem Vale-Konzern, dem größten und drittgrößten Bergbauunternehmen der Welt. Die Vale S.A. ist ein ehemaliger Staatskonzern, der erst ’97 privatisiert wurde. Insofern halte ich eine Verantwortlichkeit der Politik auch für völlig ausgeschlossen.

Eben diese Politik befindet sich in Brasilien in massiven Problemen. Der allseits unbeliebten Präsidentin, Dilma Rousseff, droht die Amtsenthebung, sie selber spricht von einem Staatsstreich. Das eigentlich erzkatholische Land verwandelt sich nebenbei immer weiter in einen Hort religiöser Fanatiker. Als wäre Katholizismus an sich nicht schlimm genug. Aber es sind ja keine Islamisten, deswegen wird das nur so am Rande erwähnt bei uns.
Die Märkte machen sich hingegen nur Sorgen darum, daß die Termingeschäfte so schleppend laufen, das ist natürlich total schrecklich. Ein Land versackt in politischer Auflösung, aber wichtig sind die krakeligen Linien auf den Börsendashboards. Menschen? Wen interessiert so was?
Brasilien hat auch mit dem Ende des Öl-Booms zu kämpfen, der die Wirtschaft weiter nach unten drückt. Es gibt sogar Menschen, die behaupten, der wirtschaftliche Kollaps Brasiliens sei schlimmer als befürchtet. Ich formuliere das zu hysterisch? Nein. Das war CNN, die das gesagt haben. Ich war das gar nicht.

Nur 2 Jahre nach der für Deutschland so erfolgreichen WM befindet sich dieses Land im freien Fall. Zusammenbruch kann schnell gehen, falls ich das nicht erwähnt haben sollte.

Es gibt da noch ein anderes Land, das sich eindeutig im Zustand des ökonomischen und soziologischen Kollaps befindet: Venezuela.
Seit dem Ende des teuren Öls hat es die Wirtschaft völlig geschreddert, die Inflation liegt bei sagenhaften 720 Prozent – wenn das Mario Draghi wüßte.
Die vorher von Hugo Chávez angeleierten Sozialprogramme sind allesamt tot, denn es ist ja kein Geld mehr da. Im Gegenteil, die Schulden des Landes steigen ins Astronomische. Na ja, relativ gesehen. Wäre Venezuela die USA, würde das ja keinen stören. Die geheimnisvollen Kräfte des Marktes befürchten einen Zahlungsausfall, was natürlich viele völlig verarmte Rohstoffmilliardäre weltweit eventuell Geld kosten könnte. Schreckliche Vorstellung. Aber es könnte schlimmer sein. Man stelle sich vor, es wären Menschen zu Schaden gekommen.
Schön ist auch, wie der zitierte Artikel alle Schuld dieser linken Regierung zuschiebt. Die haben halt schlechte ökonomische Planung, diese miesen Sozialisten! Extrem brillante Argumentation.
Korrekt dargestellt ist allerdings, warum Venezuela selbst zu Zeiten dreistelliger Ölpreise keine gigantischen Gewinne erwirtschaften konnte mit seinem Stoff.
Der IWF sieht die Wirtschaft Venezuelas um gute 6 Prozent schrumpfen, in Brasilien übrigens um 3,5 Prozent. Bedenkt man, daß die deutsche Wirtschaft 2009 um gute Prozent abgestürzt ist und das die schwerste ökonomische Krise des Universums war, kann man sich die Probleme der 200-Millionen-Nation Brasilien eventuell vorstellen. Natürlich sorgt sich auch der IWF massiv um die Zahlungsfähigkeit der Länder. Menschen? Wen interessiert so was?

Auch anderswo ist das Geld knapp. In Puerto Rico beispielsweise. Im US-Territorium geht es schon seit einigen Monaten drunter und drüber, jetzt nimmt die Sache langsam dramatische Formen an. Der Finanznotstand ist verkündet, der Gouverneur hat de facto schon die Pleite des Landes erklärt, die Einstellung des Schuldendienstes wird immer wahrscheinlicher. Bestimmt hat da diese linke Regierung bei ihrer Wirtschaftsplanung völlig versagt!
Es dreht sich hier um 70 Milliarden Dollar, das ist weniger als in Griechenland und deutlich weniger als der offizielle Börsenwert von Apple. Um mal einen Eindruck von der Finanzmacht heutiger Konzerne zu bekommen.

Wiederum woanders ist reichlich Geld vorhanden. In Italien nämlich. Da hat sich am Montag der Finanzminister mit diversen Bankern getroffen und mal eine Milliarde Euro auf den Tisch gelegt. Für die notleidenden Banken in Italien nämlich.
Es heißt offiziell, die Banken könnten notleidende Kredite an den neuen Fonds abtreten. Ich finde diese wunderschönen Bullshit-Euphemismen im Ökonomie-Sprech ja großartig. Notleidende Kredite.

Erstens habe ich noch niemals ein hungerndes Kreditpapier im Dreck hocken sehen. Zweitens bedeutet diese Formulierung, daß die Banken NPLs, das sind non-performing loans, schlicht aus ihren Bilanzen rausschreiben können und sie dem Fonds aufdrücken, um so ihre eigenen Zahlen besser dastehen zu lassen.
Non-performing loans sind dabei nichts weiter als Kredite, die keiner mehr bedient und auch nie mehr bedienen wird. Die sind also vollkommen tot, diese Kredite, niemand zahlt mehr Zinsen und Tilgung. Weil oft auch niemand mehr da ist, der sich dafür zuständig fühlt. Das nennt man dann “non-performing” im Ökonomensprech.
Die Kredite stehen aber trotzdem weiter in den Büchern, damit man was auf der Forderungsseite hat und die eigene Bilanz besser aussieht. Das geht so lange gut, bis einer offiziell sagt, daß er den Blödsinn nicht mehr glaubt, denn alle wissen ja, daß diese Kredite nie bezahlt werden können, nur redet man normalerweise nicht drüber. Also muß man diese Kredite jetzt auslagern, um eine weitere Runde Lügen zu erzählen und so zu tun, als gäbe es das Geld tatsächlich irgendwo.
Die EZB läßt sich über einige dieser Banken täglich “unterrichten”, was im Grunde bedeutet, diese Geldhäuser stehen unter Aufsicht. Intensivstation also, falls es mal ganz dringend wird.

Derweil häufen sich Gerüchte, daß die EZB womöglich tatsächlich irgendwann dem Bürger einfach mal so Geld schenken möchte, damit der das ausgeben kann und die Wirtschaft ankurbelt. Das nennt sich Helikoptergeld, was wiederum auf einer eher scherzhaften Bemerkung des Ex-Chefs der Federal Reserve, Ben Bernanke, beruht. Der hatte im Rahmen der Finanzkrise gesagt, er werde notfalls Geld aus dem Helikopter abwerfen lassen, um die Wirtschaft zu retten.
Ich würde es Abwrackprämie für den Kapitalismus nennen. Wobei sich mehrere Probleme ergäben. Denn die EZB kennt meine Kontonummer gar nicht. Und wenn einer in Deutschland Hartz IV kriegt und die EZB ihm Geld schenkt, wird ihm das eh wieder abgezogen, da kurbelt also nichts die Wirtschaft an. Das wäre dann eigentlich direkte Staatsfinanzierung und die ist der EZB ausdrücklich untersagt. Man darf also getrost davon ausgehen, daß auch diese Verzweiflungsmaßnahme nichts nutzen würde, setzte man sie denn um. Wobei da natürlich inzwischen schon alle wieder zurückrudern, obwohl Mario Draghi die Idee “interessant” genannt hat.
Notiz an mich selbst: Sollte die EZB dir tatsächlich eines Tages ein paar tausend Euro auf dein Konto schenken, gib das Geld sofort aus. Für Kerzen, Taschenlampen, Wasservorräte und anderes. Denn dann wird der Untergang des Kapitalismus bald kommen, keine Frage.

Diese ewige Gelddruckerei, also die Erschaffung von noch mehr Schuldgeld aus Krediten, wie in unserem Finanzsystem üblich, ist auch das, was Japan seit mehr als zwei Jahrzehnten immer wieder versucht hat. Die letzte Variante davon nannte man schön wohlklingend “Abenomics”, nach dem aktuellen Premierminister Shinzo Abe.
Nun, dessen Politik des billigen Geldes hat die Börsenkurse beflügelt und alle haben gejubelt, das wäre die total tolle Lösung der Sorgen.
Inzwischen hat sich gezeigt, daß Börsenkurse eben keinen Bezug zur Realität der meisten Menschen haben, also keinen alllgemeinen Aufschwung bedeuten. Was für Leute wie mich offensichtlich ist, muß man Ökonomen offenbar lang und breit erklären.
Deswegen noch mal deutlich: die meisten Menschen besitzen gar keine Aktien, schon gar nicht in nennenswerten Mengen. Auch geben Aktien den Wert eines Konzerns nicht wieder. Was war Enron an der Börse wert, bevor der Konzern eine Woche später implodierte? Was wären Apple, Google und Facebook wert, wenn mal eine Woche der Strom ausfällt?
Klar legt meine Lebensversicherung mein Geld vermutlich auch in Aktien an, aber davon habe ich ja erst einmal nichts. Im Zweifel hat man am Ende keine Versicherung mehr, weil die an der Börse alles verzockt hat.
Außerdem zeigt sich in Japan sehr klar, daß es eben kein Wirtschaftswachstum erzeugt, wenn man virtuelles Geld in den Markt pumpt. Solange dieses Geld nicht als Kredit vergeben wird, um damit eine tatsächliche, real existierende Investition vorzunehmen, passiert nichts. Wer jedoch schlecht verdient, der kauft auch weniger. Oder eben nichts, was er nicht braucht. Also gibt es keine “attraktiven” Objekte zur Investition, somit auch keine Kreditvergaben. Womit das herrenlose Geld weiter um die Häuser zieht, ich hatte das in der letzten Woche erwähnt. Falls das ein Ökonom mal ausführlicher von mir erklärt haben möchte, können wir uns gerne auf einen günstigen Spezialtarif pro Stunde einigen. Ich kann das einkommensabhängig gestalten, das geht bestimmt.

In all diesen wirtschaftlichen Wirren möchte ich nicht untergehen lassen, daß das EU-Parlament jetzt gerade für die Sammlung von Fluggastdaten gestimmt hat. Also mehr Vorratsdatenspeicherung. Denn das hilft gegen Terroristen, die allesamt mit dem Flugzeug einreisen. Wie in Paris. Oder Brüssel. Wozu die Speicherung von Eßgewohnheiten dienen soll, ist mir dabei allerdings nicht ganz klar. Wer zuviel Bohnen und Zwiebeln bestellt, plant einen Gasangriff und muß zu Fuß laufen?
Ich meine, wer ißt überhaupt in einem Flugzeug freiwillig was von dem Zeug, das die da servieren?
Bei manchen Fluglinien darf man inzwischen nicht mal mehr Pinzetten im Handgepäck mitnehmen. Aber Laptops, das geht. Ich wüßte ja, wo ich meine professionell zerlegte Mini-Laserwumme unterbrächte, würde ich fliegen. Zum Glück hasse ich Fliegen sehr. Außerdem finde ich, wer mit einer Pinzette ein Flugzeug entführen kann, hat sich das Flugzeug auch verdient!

Ganz woanders, nämlich in China, geht es nicht um so schnöde Dinge wie Geld. Die sind da ja alle Kommunisten. Nein, da geht es um Inseln. In diesem Falle künstliche Inseln, die China schon seit geraumer Zeit aufschüttet.
China tut das, um entsprechende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer zu sichern, ganz besonders um die Spratly-Inseln, die ich schon mal irgendwo erwähnt hatte. Ja, das heißt Südchinesisches Meer, aber der Indische Ozean gehört nun auch nicht Indien. Jedenfalls haben die G7 bei ihrem neulichen Treffen gesagt, man solle das doch bitte friedlich lösen mit diesem Territorialkonflikt. Daraufhin hat man in Peking mal die entsprechenden Botschafter zum Gespräch gebeten.
Nur den japanischen Botschafter nicht. Der wurde einbestellt, unter Diplomaten ist das eine wesentlich höhere Eskalationsstufe. Das Verhältnis zwischen China und Japan nimmt mehr und mehr arktische Temperaturen an.

Wobei dieser Vergleich auch nicht mehr viel taugt, wenn die Temperaturrekorde sich weiter so häufen sollten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert