Abstieg vom Olymp

„Das Falsche ist oft die Wahrheit, die
auf dem Kopf steht.”
Sigmund Freud

Vom Gipfel dieses Berges hier unter meinen Füßen, vom höchsten Punkt unserer Zivilisation, ist die Aussicht unglaublich. In alle Himmelsrichtungen reicht der Blick des Kletterers über das Land. Siebeneinhalb Milliarden Menschen leben dort unten, auf dieser Welt, die ihre Bewohner seltsamerweise „Erde” nennen, obwohl sie doch zu gut drei Vierteln von Wasser bedeckt ist.
Noch vor 15.000 Jahren eine Art, deren Population einige wenige Millionen zählte, hat sich Homo sapiens sapiens in kurzer Zeit von Pol zu Pol ausgebreitet. Ob in der Wüste, im Regenwald oder im ewigen Eis – nirgendwo ist ein Ort von menschlicher Anwesenheit verschont geblieben.
Selbst da, wo offiziell noch nie jemand war, den wir auch als „Jemand” bezeichnen würden, finden sich Spuren der menschlichen Zivilisation. Giftige Spuren.

So manche Dinge sind seltsam von hier oben auf dem Berg.
Der Blick in die Ferne wird getrübt durch Abgase aus Industrieanlagen, aus Auspuffanlagen von Autos. Diese sollen meistens einzelne Menschen von Punkt A nach Punkt B bringen, sie bestehen aus wertvollen Metallen und verbrennen ein Raffinerieprodukt namens Benzin oder Diesel, ebenfalls wertvoll und aus Rohstoffen hergestellt, die nicht in unendlicher Menge vorhanden sind. Es gibt so viele von diesen Autos, daß sie oft hintereinander herumstehen, statt sich zu bewegen.
Der Blick an den Himmel wird getrübt von Dutzenden Kondensstreifen, die von großen Lufttransportern hinterlassen werden, in denen Menschen sitzen, die gerne von dem Ort weg wollen, den sie sehr oft ihr Zuhause nennen. Dabei ist es zu Hause doch am schönsten, sagt ein altes Sprichwort. Auch diese Lufttransporter verbrennen eine gigantische Menge an Kerosin, ebenfalls ein Produkt der unermüdlichen Raffinerien. Es gibt sogar Menschen, die behaupten, ihre Regierungen würden mit diesen Flugzeugen Chemikalien in großer Menge versprühen, um Gedankenkontrolle auszuüben.
Eine belustigende Vorstellung. Warum sollte man die Gedanken von Lebewesen kontrollieren wollen, die ganz offensichtlich bei weitem zu blöde sind, um überhaupt so etwas wie einen irgendwie logisch nachvollziehbaren Gedanken in ihrem Kopf zu entwickeln?
Aber Verschwörungstheoretiker sind sich für nichts zu schade. So eine Echsenmenschen-Rasse, die auch alle Piloten der Welt auf ihre Seite gezogen hat, ist natürlich viel einfacher, als sich mal ein wenig mit Atmosphärenchemie und -physik zu beschäftigen. Einige der angeblich menschlichen Lebewesen auf diesem Planeten sind echt mehr als seltsam. Also, noch seltsamer als der Rest.

Das Leuchten der Raffinerien in der Ferne erhellt ganze Küstenstriche, denn diese riesigen Anlagen stehen normalerweise an der Küste. Das liegt daran, daß die langkettigen Kohlenwasserstoffe, auf die diese Zivilisation auf Gedeih und Verderb angewiesen ist, mit gigantischen Tankern über den Ozean gebracht werden. Die wiederum brauchen Häfen und in denen stehen die Raffinerien, weil das am einfachsten ist. Tag und Nacht sind die chemischen Großküchen in Betrieb, um den öligen Pulsschlag der menschlichen Existenz zu Beginn des 21. Jahrhunderts aufrechtzuerhalten. Keine Ruhe, keine Rast, keine Erholung in unserer Zeit.

Woanders, weit, weit entfernt, schmelzen in dieser Zeit Eismassen mit einer unglaublichen, bisher niemals dagewesenen Geschwindigkeit ab. Ein Land namens Grönland, eigentlich eine riesige Insel, bedeckt von Eis in Kilometerstärke, ergießt Schmelzwasser in unglaublicher Menge in einen der Weltozeane.
Am nördlichen Pol ist der Grad der Eisbedeckung so niedrig wie noch niemals zuvor in der Geschichte. Jedenfalls in der Geschichte, in der Menschen etwas über die Größe der nördlichen Polkappe wissen. Mensch weiß auch, daß es schon einmal eine Erde ohne eine Eiskappe am Nordpol gegeben hat.
Vor langer Zeit. Vor dem Menschen. Auf einer anderen Erde. Ja, unsere Rasse ist durchaus so klug, daß sie auch Dinge weiß, die vor ihrem Auftauchen passierten.
Auch am Südpol der Welt, die alle „Erde” nennen, tun sich ungewöhnliche Dinge. Es ist hier nicht dreißig Grad wärmer als üblich, wie es in diesem Moment am nördlichen Pol der Fall ist. Auch Gletscher kalben hier nicht so spektakulär wie an der grönländischen Küste.
Obwohl – eigentlich ist das gelogen. Die Szenen, die sich hier abspielen, sind noch viel spektakulärer. Am Südpol treiben sich nur weniger Touristen herum.

Im Gegensatz zum Nordpol, der ein Eiswürfel ist und im Ozean schwimmt, ist der Südpol ein Kontinent. Antarktika ist ein Land, das Geologen sicherlich gerne einmal untersuchen würden. Denn hier müßte es durchaus noch nennenswerte Mengen des Stoffes geben, der die menschliche Zivilisation antreibt: Erdöl. Erdgas. Kohle.
Denn die Antarktis war einmal ein Kontinent, der mit tropischen Regenwäldern bedeckt war. Damals, vor dem Menschen, bevor die langsame, beharrliche Drift der Landmassen diese Gegend in den Süden verbannte, in eine Region, die aus halbjähriger Dunkelheit besteht.
Die Antarktis liegt heute unter einem Eispanzer, der bis zu vier Kilometer dick über dem eigentlichen Land liegt. Die Hügel im Hintergrund von Bildern, auf denen tapfere Forschungswissenschaftler zu sehen sind, diese seltsam felsigen und schroffen Hügel, sind nichts weiter als die Spitzen von Bergketten, die so hoch sind wie die Alpen und so rauh wie der Himalaya. Aber weil man sie nicht sehen kann, nehmen die meisten Menschen das überhaupt nicht wahr. Nicht einmal die, die Fotos kennen, auf denen Polarforscher herumstehen.

Doch selbst hier tun sich ungewöhnliche Dinge. Riesige Eisschollen brechen von dem Land im Süden ab und driften in die Weltmeere. Eisschollen so groß wie ganze Inseln, auf denen der Mensch Städte errichtet hat wie New York City. Oder größer.
Gigantische Eisbarrieren halten Wassermassen zurück, die so gewaltig sind, daß sie die Ozeane der Welt, die seltsamerweise „Erde” heißt, innerhalb kurzer Zeit um mehrere Meter ansteigen lassen würden.
Kurze Zeit” bedeutet hier auf jeden Fall soviel wie „weniger als ein Jahrhundert”. Aus Sicht geologischer Zeiträume, aus Sicht der deep time, in der Arten entstehen und verschwinden, während die Kontinente unter ihren Füßen sich über das Gesicht der Welt verschieben, ist diese Zeitspanne so kurz, daß man sie kaum messen kann.
Noch vor einer Weile war man der Meinung, der Anstieg der Ozeane würde langsam und gleichmäßig vor sich gehen. Aber inzwischen hat sich herausgestellt, daß diese Annahme nicht ganz richtig war. Schon mehrfach in der Geschichte der Welt gab es das, was Glaziologen und andere ein „plötzliches Flutereignis” nennen. Einen Dammbruch an einem Gewässer, so groß wie die Nordsee.
Sollte so etwas wie das Eisschelf Larsen C brechen, würde erst einmal nur ein riesiger Eisberg in die südlichen Ozeane driften. Allerdings wäre der größer als das Saarland und solche Brocken gefährden immer die Schifffahrtslinien. Auch von denen gibt es reichlich und die entsprechenden Schiffe fahren mit Schweröl durch die Gegend. Sollte das Wasser zu schnell und zu weit steigen, werden diese Schiffe keine Häfen mehr haben, in denen sie ihre Ladung löschen können.

Vom Berggipfel der Zivilisation kann man die Zukunft sehen. Natürlich ist die Sicht nicht immer klar.

All diese Dinge sind unangenehm für Mensch.
Denn das Lebewesen, das so beharrlich darauf besteht, den Planeten aus Wasser und Eis „Erde” zu nennen, lebt sehr nah am Wasser. Vor wenigen Jahren verkündeten kluge Köpfe, mit ihren statistischen Funktionen bewaffnet, daß nunmehr über die Hälfte der Menschheit in den großen Städten wohnt. Gut vier Milliarden Lebewesen drängen sich in gigantischen Megalopolen wie Tokyo in Japan. In Mumbai in Indien. In New York und Los Angeles und Chicago in den USA. In Shanghai und Beijing in China. In Jakarta auf Indonesien oder Manila auf den Philippinen. In São Paulo in Brasilien. Karatschi in Pakistan.
Alle diese Städte und Regionen haben etwas gemeinsam, außer ihren Bevölkerungszahlen im zweistelligen Millionenbereich. Sie liegen allesamt an der Küste irgendeines Meeres oder quasi in Sichtweite davon. Außer Chicago, das liegt an einem See, aber der ist mit einem Ozean verbunden. Die Großen Seen sind übrigens auch etwas, das neu ist auf dem Gesicht der Erde, denn sie sind ein Relikt der letzten großen Schmelze auf unserem Planeten. Vor etwa 20.000 Jahren, als die letzte Eiszeit zu Ende ging und sich die Gletscher wieder zurückzogen, entstanden auch diese Seen. Ebenso wie die Nordsee, die ist auch erst um die 12.000 Jahre alt. Auch die Halbinsel namens Manhattan wurde von diesem Eis geformt. Da, wo die Eismassen den Boden bis auf den Mutterfels abschliffen, stehen heute die Wolkenkratzer. Wo das Eis seine Sedimente ablagerte, konnte man diese Riesen nicht hinstellen, denn der Boden trägt sie nicht. Die berühmte Skyline ist eine unmittelbare Folge der Eiszeit.
Viereinhalb Milliarden Menschen leben heute in einem Streifen Land, der nicht weiter als 100 Kilometer von der nächsten Küste entfernt ist. Das klingt wie eine ausreichende Entfernung. Aber bei einem steigenden Meeresspiegel ist nicht die Entfernung maßgeblich, sondern die Höhe des jeweiligen Landes über Normal-Null. Der Blick vom Berggipfel in diese nebligen Randzonen der Zeit sieht nicht gut aus.

In der Nähe der großen Städte breiten sich Fächer aus Müll über die Landschaft. Gigantische Mengen an Abwässern werden in den Ozean eingeleitet, teilweise ungeklärt. Vor einer Stadt wie Lagos in Nigeria möchte man nicht ohne entsprechenden Schutz schwimmen müssen. Der Grundwasserspiegel sinkt massiv ab. Städte wie Los Angeles ziehen ihr Frischwasser über eintausend Kilometer Entfernung.
Riesige Kolonnen aus Lastwagen und Schiffen steuern auf diese Punkte zu, um Waren zu bringen oder Waren an Bord zu nehmen, um sie weiter zu verteilen. Wie riesige schwarze Löcher ziehen die Megastädte der Welt Menschen, Material und Ressourcen an. Wie schwarze Löcher stoßen sie Strahlung aus, Wärmestrahlung nämlich. Dazu einen Strom an Müll in flüssiger und fester Form. Wie schwarze Löcher werden die Städte größer, je mehr Menschen sie an sich binden und sie verschlingen.
Gigantische Landstriche werden zugebaut mit individuellen Wohnhäusern, auswählbar aus 32 Modellen des Herstellers, im Fließbandverfahren gefertigt. Mehr und mehr Landschaft wird zugestellt mit Häusern, die nicht für das jeweilige Klima geeignet sind. Immer mehr Landschaft wird von Menschen bewohnt, die nicht für das Klima geeignet sind, das dort vorherrscht. Doch das allgegenwärtige Summen der Klimaanlagen täuscht darüber hinweg. Warum sollte man anders bauen, wenn man genug Elektrizität und Erdgas hat, um ein Haus aus Plastik und Pappe zu kühlen oder zu heizen, wie man will?
Woanders summen keine Klimaanlagen. In den Slums von Mumbai oder den Favelas von São Paulo gibt es keine Klimaanlagen. Hier gibt es nur Menschen, Müll, Krankheiten, Armut und die vage Hoffnung aller Anwesenden, diesem Wahnsinn irgendwie zu entkommen und ein besseres Leben zu erreichen. Wenn nicht für sich selbst, dann für die eigenen Kinder, deren Anzahl oft nicht ganz unerheblich ist.
Was wird passieren, wenn sich herausstellt, daß dieses Versprechen eine Lüge ist, immer eine Lüge war?

Bild 1: Der Olymp, irdisches Modell. Phantasiebild der Antike.
Wohnsitz der Götter in antiken Zeiten. Hier lebte Zeus mit Hera, hier zog Aphrodite alle vorhandenen Geschlechter in ihren Bann. Mord, Totschlag, Intrigen und Sex – eine herrliche Zeit. Aber irgendwann haben die Menschen die Götter abgeschafft und wohnen jetzt selber auf dem Olymp. Glauben sie.

Arten verschwinden mit unglaublicher Geschwindigkeit. Der Ausdruck der Sixth Extinction, der Sechsten Auslöschung, ist bei Wissenschaftlern, die sich mit diesen Dingen auseinandersetzen, längst etabliert.
Überall sind Rückkopplungskreisläufe in Bewegung gesetzt durch die Übernutzung der Ressourcen der Welt durch die industrielle Zivilisation. Wenn das Polareis verschwindet, fallen die Sonnenstrahlen im Sommer in dunkles Wasser, statt von hellem Eis reflektiert zu werden. Also nimmt das Wasser mehr Wärme auf. Wasser ist ein guter Wärmespeicher. In Küstennähe sind Winter immer milder als im Inneren eines Kontinents. Die Mittelmeeranrainer wissen das genau.
Wird das Wasser wärmer, bildet sich im darauffolgenden Winter weniger Eis. Außerdem wird das gesamte Strömungssystem, das wir in Europa als „Golfstrom” kennen, von winzigen Unterschieden im Salzgehalt des Meerwassers angetrieben. Und von ebenso winzigen Unterschieden in der Temperatur. Die Wärme des Golfstroms, Dutzende Terawattstunden an Energie, sorgt dafür, daß im westlichen Irland Palmen an der Küste wachsen.
Im Permafrostboden Sibiriens sind jede Menge organische Materialien eingefroren. Im Grunde ist ein großer Teil russischen Landes nichts weiter als ein Komposthaufen, den man in die Tiefkühltruhe geschoben hat. Insgesamt sind es mehr als 9,5 Millionen Quadratkilometer, das ist in etwa die Größe der Vereinigten Staaten von Amerika.
Wenn dieser Komposthaufen auftaut, entläßt er entsprechende Gase in die Atmosphäre. In diesem Falle ist es Methangas, dessen Wärmewirkung auf die Atmosphäre auf etwa das 20fache von Kohlendioxid berechnet werden kann. Wir Menschen wissen das, denn wir benutzen den Effekt, um aus Kompost Biogas zu erzeugen und das Methan dann zu nutzen. Üblicherweise zur Energieerzeugung oder als Heizung. Wenn der Permafrost auftaut, drehen wir die Heizung auf dem ganzen Planeten höher. Sehr viel höher. Und der Permafrost taut bereits.

Das andere Gas, das Mensch seit zwei Jahrhunderten mit wachsender Begeisterung in großen Mengen freisetzt, das Kohlendioxid, erwärmt die Atmosphäre ebenfalls. Oder besser, es sorgt dafür, daß die Erde weniger Energie in Form von Wärme an das umgebende All abgibt. Physikalisch gesprochen verändert sich hier die Strahlungsbilanz. In diesem Falle in Richtung mehr gespeicherter Wärme.
Dieses Gas ist durchaus ein normaler Bestandteil der Erdatmosphäre. Es ist sogar der Grund dafür, daß es überhaupt Leben auf diesem Planeten gibt. Darum hat die Erde auch ihre eigene Methode, mit diesem Gas umzugehen.
Unter anderem wird es von den Ozeanen dieses Planeten absorbiert. Gas löst sich in Wasser, abhängig von den Temperatur- und Druckverhältnissen. Die allseits bekannte Flasche mit sprudelndem Mineralwasser ist das gerne benutzte Beispiel. Schüttelt man die Flasche mit geschlossenem Deckel, passiert erst einmal nichts. Öffnet man dann den Deckel, sinkt schlagartig der Druck im Inneren des Behälters und jede Menge Gas perlt aus der Flüssigkeit aus. Wer das mit Cola oder anderen Zuckerlösungen in der Nähe des Computers tut, braucht danach einen Lappen und eine frische Tastatur. Nichts tötet Computer schneller als Cola.

Dummerweise wird aber Wasser, in dem sich Kohlendioxid löst, auf Dauer sauer. Nicht umsonst heißt der Anteil von „O” im CO2 auch Sauerstoff, denn hier bildet sich Kohlensäure. Wird das Wasser der Ozeane aber zu sauer, reagieren andere Lebewesen darauf sehr empfindlich.
Die Korallen zum Beispiel, die dann vor lauter Krankheit erbleichen. Denn Korallen, wie wir das im Allgemeinen so nennen, sind nichts weiter als eine Symbiose. Eine biologische Lebensgemeinschaft. Innerhalb der eigentlichen Korallenstruktur, die aus Kalk besteht, befinden sich Lebewesen, die von Biologen-Nerds als Zooxanthellen bezeichnet werden. Das heißt nichts weiter, als daß sie einzellig sind – jedenfalls meistens – und eben Lebewesen, denn das altgriechische ζῷον bedeutet nichts anderes als „Tier”. Auch das Wort Koralle stammt aus dem alten Griechisch.
Außerdem steigt die Temperatur der Ozeane an, denn – wie schon angedeutet – ist eine große Menge Wasser ein guter Wärmespeicher. Korallen haben es gerne kuschelig bei über 20 Grad Celsius im Wasser. Aber zu warm mögen sie es dann auch nicht. Dazu kommt die Tatsache, daß Menschen immer mehr Fisch aus dem Meer holen und Fische sich gerne im Wald rumtreiben, der ihnen Schutz und Nahrung und angenehme Landschaften bietet. Was für uns der Wald, ist dem Fisch das Korallenriff.
Wenn in so einer Gegend mit Dynamit gefischt wird oder ein gigantisches Netz über Kalkstrukturen gezogen, die Jahrhunderte für ihr Wachstum gebraucht haben, bleibt von dieser Landschaft nicht viel übrig. Das Fischen mit Dynamit ist natürlich illegal, wird aber häufig benutzt, denn in der Nähe eines Korallenriffs mit Netzen arbeiten ist schwierig und endet oft nicht gut für das Netz. Korallen sind scharfkantige Strukturen.

Das warme und schadstoffbelastete Wasser führt irgendwann dazu, daß die Einzeller, die mit den Korallen leben, mit der Produktion von Giftstoffen beginnen. Das ist der Moment, in dem die Koralle sie rausschmeißt und dabei erbleicht. Zooxanthellen sind quasi winzige Klimaflüchtlinge. Aber die zählen wir Menschen nicht. Wenn die Symbionten ausgestoßen werden, verlieren die Korallen auch ihre Farbe, denn Korallen sind gar nicht leuchtend rot – die Einzeller sind es.
Stirbt das Korallenriff ab, ist das etwa so, als würde das gesamte Amazonasbecken sich in eine Steppen- und Savannenlandschaft verwandeln. Oder in Wüste. Was auch passieren könnte, denn jede Sekunde verschwinden 0,6 Hektar Regenwald unter den hungrigen Kettensägen von Holz- und Papierfirmen, um Platz zu machen für Weideflächen oder Palmölplantagen.
Ein gigantisches Naturgeflecht bricht hier zusammen. Ich sage ausdrücklich nicht „Ökosystem” an dieser Stelle. Was mich zurückbringt zur genannten Sechsten Auslöschung. Auch die Korallen gehören zur Liste der sterbenden Arten.

Mein Blick vom Olymp herab zeigt mir auch das. Von der Höhe des Berges sehe ich die bleichenden Korallen des größten Riffs der Erde. Das Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens liegt im Sterben.
Ich wollte es immer einmal besuchen. Als Jugendlicher hatte ich mir fest vorgenommen, Tauchen zu lernen und mir dieses Wunder einmal anzusehen. Es ist nie dazu gekommen. Jetzt dürfte es zu spät sein. Für das Riff und für mich.
Es ist nichts wirklich Neues, was sich da abspielt. Schmelzende Gletscher. Verschwindende Arten. Neu jedoch ist aber die Geschwindigkeit, mit der das geschieht. In Norwegen haben manche Gletscher in den letzten fünf Jahren zwei Kilometer Strecke verloren. Vierhundert Meter pro Jahr. Mehr als ein Meter pro Tag. Wenn man dort eine Woche Urlaub macht, kann man geologische Vorgänge mit dem bloßen Auge verfolgen. Irgend etwas ist hier nicht richtig.

Das Wollhaarmammut ist verschwunden. Bodenlebende Faultiere. Der Höhlenbär. Überall dort, wo Mensch sich seinen Weg über die Kontinente bahnte, verschwand die Megafauna der damaligen Zeit, zwischen Pleistozän und Holozän. Die Zeit der verschwindenden Gletscher wurde zur Zeit verschwindender Tiere. Nicht immer war dies alleinige Schuld des Homo sapiens. Aber dieses Verschwinden hat sich in den letzten 250 Jahren ins Absurde beschleunigt.
Jetzt, im Industriezeitalter, auf dem Höhepunkt der technologischen Zivilisation, sagen uns Schätzungen, daß in den letzten 40 Jahren etwa 40 Prozent allen Wildtierlebens vom Angesicht der Welt verschwunden sind. Konnte man das alte Verschwinden noch auf Veränderungen des Klimas schieben, ist heute klar, daß die zentrale Triebkraft des Verschwindens einen Namen hat und nur einen Namen: Mensch.
Wir sind es, die in immer weitere Räume vordringen, mit unseren Maschinen, unseren Straßen, unserem sturen Drang zur Eroberung und Beherrschung von Dingen, die sich weder erobern noch beherrschen lassen. 140.000 Spezies verschwinden mit jedem Jahr. Auch das nur eine Schätzung, denn viele von ihnen kennen wir nicht und werden sie auch nie kennen. Auf einem einzigen Baumriesen in offiziell unberührtem Dschungel des Amazonas-Beckens haben Forscher einmal mehr als zwanzig neue Arten entdeckt.
Aber die Kleinen, die Unsichtbaren interessieren uns nicht. Es gibt Initiativen zum Schutz des Sibirischen Tigers. Niemand gründet Initiativen zum Schutz des Phytoplanktons. Diese kleinen Wesen produzieren etwa die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre der Welt. Eventuell auch bis zu achtzig Prozent davon. Die Regenwälder werden von möglichst vielen gerettet, die in großen Umweltorganisationen Mitglied sind. Die wahren Arbeiter rettet niemand.
Phytoplankton ist die Basis der Nahrungspyramide der Ozeane. Wenn es verschwindet, wäre das etwa so, als würden an Land alle Grasarten aussterben, die es gibt. Reis, Mais, Weizen – alle diese Pflanzen sind letztlich Gräser. Sie ernähren die Welt der Landmassen. Phytoplankton ernährt die Ozeane.
Auch andere Winzigkeiten ernähren die Ozeane. Winzigkeiten, die Kalkskelette ausbilden um ihre Körper herum. Je saurer das Wasser der Ozeane wird, desto schwieriger wird dieser Vorgang.

Die Verlustliste der Arten in jüngster Zeit ist nahezu endlos. Das Netzwerk aus Leben bricht um Mensch herum zusammen.

Raphus cucullatus L. ist tot. Ein bodenlebender, endemischer Vogel. Endemisch heißt auf biologisch soviel wie „kommt nur an einem Ort vor”. Der komische Vogel, von dem die Rede ist, heißt Dodo und er lebte ausschließlich auf Mauritius. Der Insel, nicht der Briefmarke. Bis etwa 1692, da wurde das letzte Exemplar erknüppelt und gegessen. Offensichtlich war der Dodo ein leckerer Vogel.
Pinguinus impennis L. ist tot. Der „nördliche Pinguin”, besser bekannt als Riesenalk, wurde 1844 ausgerottet. Er war kein Verwandter des südlichen Pinguins, er sah ihm nur ähnlich. Später dann, als Mensch an den Südpol vordrang, verlieh er dem dortigen Vogel den Namen des Toten. Der Riesenalk wurde gejagt wegen seiner Daunen und seiner Eier. Aufgrund der geringen Vermehrungsrate war der Vogel immer selten und somit waren Exemplare für den Sammler wertvolle Objekte. Ein Todesurteil.
Die Geschichte eines Ornithologen überliefert uns die Namen der beiden Männer, die das letzte Brutpaar töteten und das letzte Ei zertraten.
Jón Brandsson und Sigurður Ísleifsson, am 3. Juni 1844. Sollten die Buddhisten recht haben, werden diese Menschen als Baumriesen im brasilianischen Regenwald wiedergeboren, so ist meine Hoffnung. Immer wieder.
Equus Quagga Quagga ist ebenfalls tot. Dieses Tier, dessen umgangssprachlicher Name unschwer als Quagga zu erkennen ist, sah aus wie ein Zebra, das die hintere Hälfte seiner Streifen verloren hat. Oder ein Pony, das vorn zu nah am Gartenzaun stand, als Tom Sawyer ihn gestrichen hat. Bis ins 17. Jahrhundert war diese Zebravariante in großen Scharen auf dem afrikanischen Kontinent zu finden. Dann kamen Siedler, Städte, Schußwaffen. Fleisch und Leder und reine Mordgier waren der Antrieb der Schützen. Es gab ja so viele von ihnen. Bis das letzte Exemplar 1883 starb. Im Zoo in Amsterdam.
Ectopistes migratorius L. ist ebenfalls tot. Auch ein Vogel. Eine Taube. Die Wandertaube, um genau zu sein. Früher in Nordamerika beheimatet, zog dieser Vogel über den Kontinent in einer Kopfstärke von mehreren Milliarden Exemplaren. Man könnte so sagen, es gab einmal wesentlich mehr Wandertauben auf dem Planeten als Menschen. Es gab möglicherweise sogar mehr Wandertauben, als es heute Menschen gibt. Bis 1914. Dann starb die letzte Wandertaube im Zoo. Vierzehn Jahre nach dem letzten wildlebenden Exemplar. Der Name der letzten Taube war Martha.

Warum hätte man nicht auf sie schießen sollen, ihre Federn benutzen, ihre Gelege plündern, ihr Fleisch essen? Es gab ja so viele von ihnen.

Bild 2: Der Olymp, marsianisches Modell. Echtes Bild des Raumfahrtzeitalters.
26 Kilometer hoch erstreckt sich Olympus Mons, der größte Vulkan des Sonnensystems, in die Marsatmosphäre. Oder besser, in den Weltraum, denn Mars hat kaum Atmosphäre. Die Gesamtgröße entspricht etwa dem US-Bundesstaat Arizona. Nichts und niemand lebt hier. Nirgends Menschen oder Götter.

In meinem Kopf läutet eine Glocke, während ich auf die Welt schaue, die immer schneller immer gründlicher verwüstet wird von uns. Ein Glockenschlag für ein totes Kind. Drei für eine Frau. Neun für einen Mann. So war es üblich im Mittelalter, zur Zeit der großen Pestepidemie ab 1347 in Europa. Glockengeläut und das Geräusch von Spaten, die in nasse Erde stechen, um weitere Gräber auszuheben. Draußen, vor der Stadt. Nicht einmal das Kleingeld haben die Totengräber damals aus den Taschen der Verstorbenen entfernt, wie es eigentlich üblich war. Zu groß war ihre Angst.
Glocken regelten alles, sagten Menschen, wann sie aufzustehen, wann zu essen, wann zu beten hatten. Glockengeläut begleitete Hochzeiten und Taufen. Es warnte vor Katastrophen. Dem anrückenden Heer des Feindes. Der Feuersbrunst. Der Flut. Glocken läuteten den Frieden ein nach den Kriegen. Glocken sind hier in Europa und anderen Teilen der Welt ein Bestandteil menschlicher Kultur.

Während Mensch auf dem Gipfel des Berges steht und sich für den Stellvertreter Gottes hält, der sich den Planeten untertan macht, ist er längst dabei, die Zukunft zu verlieren. In unaussprechlicher Arroganz bildet er sich ein, mit seinem Wissen und seiner Technologie alles ersetzen zu können, was er in vorheriger blinder Idiotie zerstört hat.
Es ist nicht schlimm, wenn die Honigbiene ausstirbt. Wir ersetzen sie einfach durch kleine Bestäubungsdrohnen und feiern dabei unseren Erfindungsreichtum. Niemand braucht Plankton im Ozean. Wir zerlegen das Wasser einfach elektrochemisch und erzeugen so den Sauerstoff, den wir brauchen. Ich weiß nicht, ob schon jemand auf diese Idee gekommen ist. Aber es würde mich nicht wundern, wenn dem so wäre.
Läuteten die Glocken in meinem Kopf für jedes Exemplar jeder Spezies auch nur einmal, ihr Konzert wäre endlos.

Und so stehen wir da, die große, allmächtige, die beherrschende Spezies dieses Planeten. Bis zum Platzen angefüllt mit Selbstsicherheit stehen wir auf dem Berggipfel und zittern erbärmlich. Denn es wird kalt hier oben, die Sonne sinkt und wir müssen hier weg. Wir müssen uns bewegen. Aber wir wollen nicht, denn wir wissen, daß Veränderung droht, wenn wir es tun. Aber die kommt ohnehin. Wir zittern nicht vor Kälte. Wir zittern vor Angst.

Wir stehen am Rande einer Veränderung, die so gewaltig ist, daß wir sie nicht ermessen können und auch nicht ermessen wollen. Wir halten uns die Augen zu oder schauen in die Wolken, um dort imaginären Verschwörungen hinterherzublicken. Um uns abzulenken davon, daß die Welt komplex ist und einfache Lösungen eben keine sind. Es niemals waren.
Im Inneren, ganz still und heimlich, glauben wir alle, daß wir am Ende sind. Die Politiker glauben das. Die Wissenschaftler glauben das. Auch die Umweltaktivisten glauben das. Deshalb sind sie längst Teil des großen Zirkus geworden und retten den Sibirischen Tiger, statt die Vorstände transnationaler Ölkonzerne zu erschießen. Wissenschaftler wettern gegen Klimazerstörung und miese Angewohnheiten und sind empört, wenn man ihnen nahelegt, doch eventuell nicht zu jeder unsinnigen Konferenz mit dem Flugzeug anzureisen.

Statt endlich in die richtige Richtung zu sehen, feiert Mensch immer lauter eine Zukunft, die es nie geben wird. Ein Unterton von Hysterie macht sich bemerkbar.

Unsere Kultur, unsere angeblichen „westlichen Werte” sagen uns, wir sollten das kompensieren, indem wir konsumieren. Konsum macht glücklich. So sagt es unsere sogenannte Wirtschaftstheorie. Es gibt ja sogar bereits ethischen Konsum von grünen Firmen, die alles besser machen. Sagen sie zumindest.
Manche von uns hoffen, daß alles wahr ist. Sie wollen, daß die Zivilisation in einer apokalyptischen Katastrophe untergeht. Denn wenn es kein Morgen mehr gibt, muß man sich nicht darum kümmern. Nach uns die Sintflut. Dabei sind wir längst selbst die Sintflut.
Viele versinken in Hoffnungslosigkeit. Wir greifen zur Betäubung. Alkohol. Nikotin. Gras. Koks, Opium, Heroin, Crystal Meth. Tonnenweise Antidepressiva. Staatlich genehmigt und vertrieben. Lastwagenladungen davon. Ein Milliardenmarkt.
Einige wenige arbeiten hektisch in dem Versuch, den kommenden Sturm abzureiten. Es sind mehr geworden im Laufe der letzten zehn, fünfzehn Jahre. Mein vages Gefühl, nicht allein zu sein mit meiner Art des Denkens und Empfindens ist mittlerweile Gewissheit geworden. Es gibt andere dort draußen, in Gaias weiten Ebenen, unten am Fuß des Berges.

Aber wir müssen die Augen öffnen. Wir müssen uns zwingen, dorthin zu sehen, wohin niemand schauen will: Nach unten.
Denn es gibt gar keine andere Wahl. Vom Gipfel herab kann es nur nach unten gehen. Was werden wir dort sehen? Wird es so furchtbar sein, wie manche es sich ausmalen? So völlig hoffnungslos?
Könnte es vielleicht sogar etwas Gutes sein? Für Mensch als Spezies? Für uns selbst? Für diesen Planeten, den wir „Erde” nennen in unserer unfaßbaren Kleingeistigkeit?

Langsam, ganz langsam hebe ich meinen Fuß und setze ihn wieder ab. Dann den anderen. Ein Schritt. Ich stehe jetzt unterhalb des Gipfels. Noch immer kann ich die Feuer Mordors deutlich erkennen überall dort draußen. Die Verheerungen, die mit jeder Minute, jedem Tag an Dynamik gewinnen und auf uns zurollen. Es erscheint unsinnig, den Berg zu verlassen, während die Flut kommt. Doch diese Flut wird von keinem Berg aufgehalten werden.
Ich bin zutiefst überzeugt davon, daß ich nach unten sehen muß. Das Mensch nach unten sehen muß. Jetzt. Denn nur so haben wir eine Chance, den Weg zu erkennen. Es gibt keine andere Möglichkeit. Der Weg vom Olymp herab ist der Beginn aller Dinge.

6 Comments

  1. Danke für diesen Text. Die, deren Ohren und Geist offen sind für solch Mahnung, ahnen oder wissen dies bereits. Der große Rest wird es auch weiterhin nicht hören wollen und die Augen verschließen bis der böse Wolf das Häuschen umpustet.

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    1. In diesem Zusammenhang bin ich gerade heute über einen Artikel gestolpert.
      Hinsichtlich der Frage, was der aktuelle Zustand unserer Zivilisation so für Auswirkungen hat auf einzelne Menschen, sehr interessant 🙂

      …bis der böse Wolf das Häuschen umpustet.

      Ist ja auch kein Problem, wenn alle Schweinchen ihr Haus aus Stroh bauen.

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    2. @ Kassandra:

      Was mich an dem Artikel, über den Du gestolpert bist, wirklich stört, sind die undifferenzierten Meinungsübernahmen und unbewiesenen Zuschreibungen wie
      “… Der Ort, an dem ein Terrorist vor wenigen Wochen mit seinem Lkw elf Menschen in den Tod gerissen hat, …”
      und/oder
      “…es war wenige Tage nach dem 11. September 2001, als die Terroristen die Flugzeuge in die Twin Towers in New York steuerten…”

      Gut fand ich: “… Es gibt etwas, was Angst auslöst, mehr als alles andere, und das ist die Vermeidung. Wer in seinem Leben zentrale, wichtige Dinge vermeidet, wichtigen Erfahrungen, wichtigen Entscheidungen aus dem Weg geht, zahlt dafür einen Preis.”
      Ob dieser zu zahlende Preis wirklich schlicht “Angst” heißt? …hmmm… naja … Auf jeden Fall hat alles was wir tun (oder auch nicht tun) Konsequenzen! Daher wohl auch der christliche Begriff der unvermeidlichen “Schuld”, die wir stets zu sühnen haben (oder hätten – je nachdem, wie sehr man es glaubt, glauben soll oder gar will 😉 )

      Ich war rückblickend schon von Kind an kein großer Fortschrittsfan! Industrie, allein schon deren rauchenden Schornsteine, und der Lärm der Autos machten mich immer traurig. Ich liebte die Indianer 😉 auch schon von klein auf und stellte Fragen wie “Warum zahlen wir eigtl Miete? und Wer hat damit angefangen? und Wieso gehört das überhaupt Jemandem? und “Bleibt das für immer so?”
      Ich weinte um jedes menschlich verursacht gestorbene Tier, kontte aber wohl trotzdem einen Regenwurm zerschneiden, um ihn an ein krankes Amselkind zu verfüttern – natürlich nicht, ohne ihn vorher zu segnen…
      Ich weiß nicht woher ich diese Dinge und Fragen hatte! (In meiner Familie sind sonst alle recht “normal” *lach*)
      Deine Beiträge rennen bei mir fast immer offene Türen ein – ich sehe das alles schon lange – nicht immer bewusst, schließlich bin ich ja auch nur ein Mitglied dieser verdrängungsbegeisterten Zivilisation…!
      Es waren tatsächlich übrigens das Internet und 9/11 welche bei mir alles umkrempelten, ich die Augen nicht mehr verschließen konnte und mit “selber denken” und recherchieren begann.
      Nicht ein “Vater Staat” (an den ich bis dahin doch ernsthaft naiv glauben wollte) wird uns retten und beschützen…
      Und sowelche wie ich und Du, wir werden glücklicherweise – trotz allen Wahnsinns und aller schlechten Nachrichten und Aussichten – täglich ebenfalls mehr!
      Das ist meine Hoffnung. Diese ist unter keinen Umständen aufgebbar!
      Ich wünsche uns allen ein gelungenes Leben! 🙂
      emris

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      1. Nicht ein „Vater Staat“ (an den ich bis dahin doch ernsthaft naiv glauben wollte) wird uns retten und beschützen…

        Sicherlich nicht. Die Lebensdauer von Nationalstaaten ist begrenzt. Und die Zukunft sieht auch an dieser Stelle nicht unbedingt günstig aus.

  2. der Stolperartikel ist tatsächlich sehr interessant – es ist beinahe beobachtbar. Und nachfühlbar.
    Ich weiß nicht, wo ansetzen, um den Sturm abzuwenden – so es denn noch möglich ist.

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    1. Ich weiß nicht, wo ansetzen, um den Sturm abzuwenden – so es denn noch möglich ist.

      Klare Antwort von meiner Seite: Nein. Auf keinen Fall wenden wir da irgendwas ab. In Deckung gehem. Dinge festzurren. Metaphorisch natürlich. Der Sturm kommt.

      Antworten

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