Es ist schon wieder passiert beziehungsweise passiert immer noch: Die gedankenlosen Arschlochgermanen sind weiterhin unter uns. Der Philologenverband Sachsen-Anhalt veröffentlicht seine Hauspostille und die enthält einen Leitartikel. Dieser trägt den relativ nichtssagenden Titel “Flüchtlingsdebatte. Anpassung an unsere Grundwerte erforderlich”.
So weit, so langweilig. Interessant wird es erst, wenn man diesen Leitartikel, der insgesamt eher ein Leidartikel ist, mal liest. Was ich im Folgenden zu tun gedenke. Beginnen wir also, wie bei jeder Geschichte, mit dem einleitenden Satz
“Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland, die viele Bürger mit sehr gemischten Gefühlen sehen.”
Schon zieht sich meine Augenbraue das erste Mal nach oben. Es findet also nach Meinung des Schreibers eine Invasion statt. Eine Invasion ist ein feindlicher, normalerweise kriegerischer Akt gegen den Willen einer jeweils einheimischen Bevölkerung. Das habe ich jetzt nicht irgendwo nachgeschlagen, das kann man definitionsmäßig meiner Meinung nach schlicht mal wissen.
Ganz besonders, wenn man in dem Artikel abgebildet ist und etwa so aussieht wie mein Mathelehrer und Rektor des Gymnasiums, das zu besuchen ich mal die Ehre hatte. Ich mache hier kein Geheimnis daraus, daß ich diesen besagten Rektor immer für einen selbstgerechten, aufgeblasenen und sich selbst enorm überschätzenden Typen gehalten habe. Aus heutiger Sicht für einen bedauernswerten Menschen mit einem extrem engen Horizont. So ein typisches Kind der unglücklichen, ruinendurchwirkten und per Zertifikat entnazifizierten 50er Jahre in Deutschland.
Doch will ich mich nicht von optischer Antipathie leiten lassen. Der Herr Dr Mannke, dessen Bild hier gemeint ist, amtiert wohl als Präsident des Philologenverbandes in Sachsen-Anhalt und ist offensichtlich jünger als mein Mathelehrer. Gerade so jemand, der nun irgendwie mit Sprache zu tun hat und seinen akademischen Titel vor sich herträgt wie weiland Perseus den Schild zur Bekämpfung der Medusa, sollte sehr wohl in der Lage sein zu wissen, was das Wort Invasion assoziativ so beinhaltet. Ich gehe also mal von absichtlichem Einsatz aus.
Dann kommt da dieses lustige, weil eigentlich inkorrekte Wort “überschwappt”. Da muß ich jetzt mal den Thesaurus raushängen lassen. Eine Welle kann etwas überfluten, mitreißen, einebnen, überrollen, sie kann brechen oder auf etwas einstürzen. “Überschwappen” kann ein voller Eimer mit Wasser.
Die Bürokaffeetasse, die man sich morgens wieder wie ein Idiot bis zum Rand vollmachen mußte, damit man auch ja im Schneckentempo durch den natürlich mit Teppich ausgelegten Flur zum Schreibtisch laufen muß, denn zum Abtrinken ist der frisch gebrühte Bohnensaft natürlich noch zu heiß. Man kennt das.
Wir werden also gleich mal im ersten Satz von einer Welle aus Feinden in unserer Existenz bedroht, denn normalerweise gehen Invasionen auch nicht einher mit besonderen Freudenfesten oder spontanen Verbrüderungen. Hinzu kommt, daß viele Bürger diese Ereignisse nicht mit besagten gemischten, sondern sehr eindeutigen Gefühlen sehen. Mit Haßgefühlen nämlich. Das fängt ja gut an.
Wohlwollend weist der Text dann darauf hin, daß es natürlich humanitäre Pflicht ist, Menschen in existentieller Not zu helfen, ausgelöst durch Krieg und politische Verfolgung. Korrekte Feststellung, fast möchte man sich entspannen. Doch dann…
“Es ist ungemein schwer, diese von den Leuten zu unterscheiden, die aus rein wirtschaftlichen oder kriminellen Motiven in unser Land kommen.”
Wieder zieht sich meine innere Augenbraue hoch, mein ebenso innerer Vulkanier läßt dazu ein deutliches “Tatsächlich?” hören.
Für den Herrn Doktor scheint es also ausgemachte Sache zu sein, daß ein Teil der Flüchtlinge nur zu kriminellen Zwecken herkommt. Klar mag es Gegenden geben, in denen Albaner die Unterwelt kontrollieren. Aber was soll das bitteschön für ein Argument sein?
Wäre die Lage besser, wenn die arisch ideal geformten, hochgebildeten und perfekt Deutsch sprechenden Typen, die im Internet Haßposts absetzen oder bei den Pegidioten© mitlaufen, stattdessen die Unterwelt kontrollieren?
So wie der Herr Bachmann zum Beispiel, der ja als Chef der Pegida und Biodeutscher ein recht beachtliches Vorstrafenregister hat?
Jetzt ist natürlich schon aufgrund der Anzahl der bisherigen Flüchtlinge völlig klar, daß einige von diesen Menschen früher oder später kriminelle Dinge tun werden, wenn sie in unserem Land bleiben.
Das könnte daran liegen, daß es keinen Spaß macht, sich im Winter in unbeheizten Zelten den Arsch abzufrieren, während man nicht weiß, wie denn die Zukunft aussehen soll oder ob man überhaupt eine hat in diesem komischen Land, in dem man jetzt ist. Irgendwann wird einer etwas machen, das für unsere Strafgesetze relevant ist, die Wahrscheinlichkeit hierfür ist exakt 1.
Trotzdem ist das Zusprechen des Vorsatzes, das Herr Dr. Mannke da vornimmt, nichts weiter als eine plumpe Unterstellung. Womöglich böswillig, womöglich schlicht unbedacht, aber eine Unterstellung bleibt es trotzdem. Auch wird diese Unterstellung verbunden mit den Menschen, die “aus rein wirtschaftlicher” Motivation nach Deutschland kommen.
Mein innerer Vulkanier hebt belehrend den Zeigefinger
Ich weiß nicht, ob Philologen sowas auch mal gelernt haben, aber es ist generell kein Verbrechen, andere Länder aufzusuchen, um dort bessere Aussichten auf eine Zukunft zu haben. Auch und gerade wirtschaftlich, denn ohne Geld ist man im System des globalisierten Kapitalismus nicht existent.
Natürlich ist das doof für diejenigen, denen Assads Armee mit Faßbomben in Damaskus ihre frühere Wohnung weggebombt hat, denn die bräuchten die Hilfe nötiger als einige andere. Auch der Iraker, der über 4000 km hierher geflüchtet ist und dabei noch einen Sohn, eine Tochter und seine Frau verloren hat, braucht die Hilfe nötiger. Aber es ist grundsätzlich nicht illegal, woanders ein besseres Leben zu suchen.
Die gesamte Bevölkerung der USA besteht aus Leuten, deren Vorfahren früher mal ein besseres Leben gesucht haben. Und es kommen noch heute welche dazu, manche sind womöglich Philologen. Unsere west- und mitteleuropäischen Ahnen waren ebenfalls Flüchtlinge, die ein besseres Leben suchten, denn die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, daß sich unter diesen diverse Ostgoten, Westgoten, Südwestgoten oder Ostwestgoten befanden, so genau kann man das ja nicht mehr nachvollziehen. Aber geflüchtet sind sie, die Goten.
Das derartige Menschen heute auf ein Deutschland treffen, in dem es nicht genug Arbeit gibt oder in dem sie kein Anrecht auf Asyl haben, weil sie eigentlich einwandern müßten, diese Prozedur aber in Deutschland gesetzlich nicht geregelt ist, ist nicht die Schuld der Flüchtlinge. Es ist die Schuld der deutschen Politik der letzten mindestens 20 Jahre. Übrigens auch der Wähler, die immer wieder dieselben Pappnasen zu Wahlsiegern küren, ganz nebenbei bemerkt.
Der Herr Philologenverbandschef fährt fort:
“Wenn man die aktuellen Bilder der Flüchtlingswelle verfolgt, ist nicht zu übersehen, daß viele junge, kräftige, meist muslimische Männer als Asylbewerber die Bundesrepublik auserkoren haben […]”
Nun ja, denke ich da so bei mir, wer aus dem arabischen Raum flüchtet, wird wohl oft Muslim sein, da könnte durchaus eine gewisse Kausalität vorliegen. Diejenigen, die nur aus wirtschaftlichen Gründen kommen, sind das übrigens überwiegend nicht, denn die kommen gerne vom Balkan, da ist man orthodoxer oder sonstwie Christ. Jedenfalls häufiger als in Syrien. Aber das ist dem Herrn Philologen dann ja auch nicht recht, denn das sind nicht die, die hierher flüchten sollen. Die wollen womöglich nur ein besseres Leben, wo kommen wir denn da hin.
Irgendwie ist dieser wenig sachdienliche Hinweis auf die Religion der Flüchtenden also wieder Anlaß für die hochgezogene Augenbraue. Und warum sollten die nicht jung sein? Wer sonst sollte die Flucht aus Syrien oder dem Irak oder Libyen überhaupt schaffen? Die 85jährige Oma?
“Sicher brauchen wir angesichts unserer Kinderarmut gerade junge, gut ausgebildete oder zumindest integrationswillige junge Menschen, die auch in Zukunft unsere sozialen Systeme sichern helfen.”
Mein innerer Vulkanier wertet das mal als ganz klare Maßgabe, welche Flüchtlinge dem Herrn denn da so vorschweben. Oder auch nicht, denn irgendwie scheint das ganze sehr unlogisch. Jetzt ist die Jugend der Menschen, eben noch unterschwellig vorwurfsvoll erwähnt, plötzlich wieder ein Vorteil. Das ist also der Grund, warum wir die brauchen. Damit sie sich hier den Arsch abarbeiten und die deutsche Rentenkasse sichern helfen. Als junge, muslimische Menschen sind sie dem Herrn Akadmiker scheinbar verdächtig, als arbeitende nicht. Seltsame Auffassung.
Meine persönliche Feststellung dazu ist folgende: Wir brauchen zur Sicherung deutscher Sozialsysteme vor allem eine Kasse, in die alle einzahlen. Und zwar von allem. Also von ihrem Lohn, ihrem Gehalt, ihren Mieteinnahmen, ihren Aktienrenditen oder Zinsen auf Vermögen und gerade von Letzterem kräftig.
Aktuell haben Künstler eine eigene Sozialkasse und Architekten auch. Anwälte zahlen nicht in die allgemeine Rentenkasse ein, ebensowenig wie Ärzte, Steuerberater, Ingenieure oder Apotheker. Auch Beamte nicht, die aber maßgeblich höhere Altersbezüge kriegen als die restliche Bevölkerung, zum Ausgleich. Politiker zahlen auch nichts in Rentenkassen und bekommen trotzdem Geld raus.
Alle, die irgendwie mal etwas mehr Geld verdienen, haben sich aus dem “Solidarsystem” der deutschen Rente längst verabschiedet. Aktuell haben etwa 72% aller Arbeitnehmer Ansprüche an die Rentenkasse, aber nur noch 27% zahlen überhaupt ein. Das das nicht funktionieren kann, erfordert keine große Rechenkunst. So viele Flüchtlinge können hier gar nicht arbeiten, um den Trümmerhaufen wieder zusammenzusetzen. Man könnte also sagen, wir brauchen zur Sicherung des Rentensystems einfach mal ein neues System, das würde enorm weiterhelfen. Ob Philologen auch eine eigene Rentenkasse haben, entzieht sich übrigens meiner Kenntnis.
Sodann hebt der Text an zu einem Lamento über mangelnde Frauenrechte und andere sexuelle Moralvorstellungen in diesen wilden, barbarischen, fremden Ländern, aus denen diese ganzen Flüchtlinge so kommen. Dann folgt der nächste Knaller:
“Es ist nur ganz natürlich, daß diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben. Vor dem Hintergrund ihrer Vorstellungen von der Rolle der Frau in ihren muslimischen Kulturen bleibt die Frage, wie sie, ohne mit den Normen unserer Gesellschaft in Konflikt zu geraten, ihre Sexualität ausleben oder Partnerschaften in Deutschland anstreben können.”
Mein innerer Vulkanier räumt seinen Platz und wird durch meinen inneren Klingonen ersetzt
Die abgrundtiefe Dämlichkeit und das verzerrte Menschenbild, das aus diesem Absatz spricht, ist eindeutig auf dem Niveau der montäglichen Pegidioten© in Pegida-City, also Dresden. Übersetzt sagt der saubere Herr Akademiker hier nämlich: “Die muslimischem Ficker werden unsere Frauen vergewaltigen und alles vögeln, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Und dahin werden sie ihnen nachklettern!”
Allein schon diese Verbindung von “ungebildet” mit “Bedürfnis nach Sexualität” – als hätte dieser biologische Grundtrieb was mit Bildung zu tun. Außerdem wurde im Absatz vorher noch erwähnt, daß wir die jungen Männer ja brauchen, um die Rentenkasse zu sichern. Wie sollen die das machen, wenn sie nicht Kinder zeugen dürfen?
Aber was ist, wenn die dann alle tatsächlich Kinder zeugen hier im Land? Immerhin sind die ja Muslime, das hat der Text ja schon vorher festgestellt. Womöglich wären die Kinder dann…auch Muslime? Das wäre ja furchtbar!
Insgesamt beschwört der Herr Philologe zwischen den Zeilen dasselbe Bild herauf wie dereinst die Nazi-Zeitung “Der Stürmer”.
Der schleichende, arische Frauen schwängernde und so das rassenreine Blut verseuchende Jude ist hier der junge Muslim mit dem Dauerständer, der fröhlich durch die Gegend vögelt, weil Frauen in seiner Region der Welt weniger Rechte haben als hier in Deutschland.
Überhaupt finde ich es erstaunlich, wie sehr sich ausgerechnet Konservative, denen Frauenrechte seit Jahrzehnten am Allerwertesten vorbeigehen, in diesen Situationen plötzlich immer als Verteidiger der gleichberechtigten Freiheit gerieren. Sogar in Bayern, dem Bundesland, dessen religionsfanatische Regierungspartei die neue Herdprämie angeleiert hat und das Bundesland, in dem es auch die meisten Nutzer des “Betreuungsgeldes” gibt.
Das mag zu hart bewertet erscheinen, doch bedauerlicherweise wird dieser mein Eindruck mit dem nächsten Absatz bestätigt.
“[…] es gibt viele Frauen, die als Mütter heranwachsender Töchter die nahezu ungehinderten Einwanderungsströme mit sehr vielen Sorgen betrachten. Schon jetzt hört man aus vielen Orten in Gesprächen mit Bekannten, das es zu sexuellen Belästigungen im täglichen Leben, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten, kommt.”
Hier folgt keine Fußnote, kein gar nichts. Nicht der kleinste Hinweis darauf, woher der Herr Doktor diese abstruse Behauptung denn hat und mit welchem Material er sie denn stützen möchte. Ich weiß nicht, wie Philologen wissenschaftlich arbeiten, aber ich hätte doch gerne etwas Substanzielles gehabt.
Insgesamt ein Absatz, der auch “Papa, Charlie hat gesagt..” lauten könnte. Höchst peinliches Hörensagen und lächerliche ausländerfeindliche Gerüchte werden hier als Tatsache hingestellt. Muß wahr sein, kommt schließlich von einem Akademiker. Was das über die geistige Schlagseite dieses Herrn aussagt, mag jeder selber beurteilen. Dieser verantwortungbewußte Pädogoge – so der Originaltext weiter – stellt sodann die Frage:
“Wie können wir unsere Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, daß sie sich nicht auf ein oberflächliches Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?”
Mein innerer Klingone greift zum Bat’leth und beginnt, die Schultern mit ein paar Probeschwüngen zu lockern
Ein derartiger Schwachsinn in einem Leitartikel eines Akademikerverbandes? Wie bewußtlos kann man eigentlich sein?
Ich würde meine Tochter ja so aufklären wollen, daß sie sich generell nicht auf oberflächliche sexuelle Abenteuer einläßt, egal mit wem.
Dazu dann dieser extrem aufschlußreiche Hinweis auf die “oft attraktiven muslimischen Männer”. Ich wußte persönlich gar nicht, das Muslim sein jetzt extra attraktiv macht. Vielleicht muß man dafür aber auch vorher Philologie studieren, um das zu wissen. Vielleicht sollte ich mir das mal überlegen mit dem Islam, immerhin bin ich schon recht lange Single.
Leider muß ich auch hier darauf hinweisen, daß derartiger Kokolores bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in entsprechenden “Büchern” veröffentlicht worden ist. Hier war es die unterstellte dämonische Anziehungskraft “des Juden”, vor der die unbefleckte deutsche Maid unbedingt geschützt werden mußte.
Was man hier lesen muß, ist das alte, scheinbar unausrottbare Mem von der Rasse und ihrer Reinheit, die unbedingt erhalten werden muß.
Um hier mal den Goebbels zu geben: Der Herr Akademiker macht sich hier ganz offenherzig Gedanken darüber, wie man eine “Besudelung des Blutes” verhindern kann. So nannte man das nämlich mal, wobei der Blutgedanke schon deutlich älter ist als die Nazi-Ideologie. Aber womöglich weiß man solche Dinge nicht, wenn man Philologie studiert hat, obwohl sich das in Worten wie “Blutschande” noch heute widerspiegelt. Was die enthüllten Gedankengänge nicht weniger widerwärtig macht.
Und was ist eigentlich mit einem oberflächlichen sexuellen Abenteuer mit einem Nicht-Muslim? Wäre das in Ordnung für den Herrn Doktor?
Vielleicht mit einem von den nationalistisch gefestigen Grundwertevertretern in Dresden und Umgebung, die sich da Montags immer einfinden? Muslime sind die nämlich bestimmt nicht, in Sachsen gibt es nur 0,2% muslimische Einwohner. Wäre ein oberflächliches Abenteuer hier genehm?
Dieser Absatz ist derartig mit Ressentiments und xenophobischer Lächerlichkeit aufgeladen, daß einem die Spucke wegbleibt.
Danach begeht Herr Mannke einen weiteren folgenschweren Fehler und zitiert einen Artikel aus der Welt. Also Springer-Presse. Zumindest wird mir in dem Moment klar, woher der Mann so seine Gedankenwelt bezieht. Nach einem kurzen Exkurs über die Notwendigkeit eines Einwanderunggesetzes, der auch wieder dezent krude formuliert ist, kommt der Text – endlich, so möchte ich ausrufen – an sein Ende.
“Die Fehler aus der Vergangenheit, besonders aus der Einwanderungswelle der 50er und 60er Jahre, wo in regelrechten Ausländervierteln Parallelgesellschaften mit oft ungebildeter Arbeitnehmerschaft entstanden, dürfen sich nicht wiederholen. Hier tragen wir alle Verantwortung und mit Schwarz-Weiß-Malerei ist uns nicht geholfen.”
Mein innerer Klingone stürmt mit Bat’leth im Anschlag auf den Herrn Philologie-Akademiker zu, um ihm seine armselige Rübe von den Schultern zu schlagen und sein Blut zu trinken
Nach drei Spalten voller akademisch verbrämten Nazi-Gedöns, in denen man wirklich jedes noch so stereotype Vorurteil über Menschen aus anderen Ländern wiedergekäut findet, kommt der Herr Doktor der Sprachwissenschaften also zu dem Schluß, daß man Schwarz-Weiß-Malerei nicht gebrauchen kann und alte Fehler nicht wiederholen sollte. Wenn das mal nicht großartig ist. Auch keine Erwähnung findet die Tatsache, daß man die Menschen damals als Gastarbeiter ins Land geholt hat und die Ausländerviertel von denen selbst hochgezogen wurden, weil es nicht genug Wohnungen gab.
Händeringend angeworben hatte man die Italiener, aus Fachkräftemangel heraus. Damals allerdings tatsächlichem Fachkräftemangel. Wir haben uns da also schon vor 60 Jahren die richtigen Einwanderer ausgesucht. Ich gewinne den Eindruck, daß Philologen extrem beschissene Historiker sind.
Die ganze Sache hat noch ein Nachspiel. Denn völlig überraschenderweise hat dieser Text ein wenig Kritik hervorgerufen, der Philologenverband hat sich sogar ausdrücklich davon distanziert.
Von bösen Mächten gesteuerte Medien behaupten gar, hier würde gegen Flüchtlinge gehetzt. Der Herr Mannke sieht da überhaupt keinen Grund zur Aufregung und verkündet, er bediene keine rassistischen Ressentiments.
Das ist aus meiner Sicht sogar korrekt, hier kommt noch einmal der innere Vulkanier zum Einsatz. Er kann nämlich gar keine rassistischen Ressentiments bedienen, weil es auf diesem Planeten nur eine Rasse gibt. Sie heißt Mensch.
So etwas wie Hautfarbe oder Augenform ist nichts weiter als phänotypische Ausprägung. Und so etwas wie Religion ist freie Wahl, im besten Falle zumindest. Nichts davon hat etwas mit einer Rasse zu tun. So etwas wie “Rassismus” ist als genereller Vorwurf also in meiner Weltsicht völlig gegenstandslos.
Das hindert aber Menschen nicht daran, reflexionslose Vollidioten zu sein und eben trotzdem Ressentiments zu bedienen, auch ganz ohne Rassismus. Was exakt das ist, was Herr Dr Mannke hier tut. Seine Stellvertreterin übrigens auch, denn die hat das Pamphlet mit unterzeichnet. “Vier Augen sehen mehr als zwei”, sagt man so schön. Zwei Hirne denken aber offensichtlich manchmal auch nicht mehr als eines, so habe ich den Eindruck. Ich hätte meinen Chef ja gefragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat und den Text da wirklich veröffentlichen will.
Der Chef des sachsen-anhaltinischen Philologenverbandes möchte deswegen kein Rassist sein oder gar Nazi-Sprech verbreiten, weil das aus seiner Sicht undenkbar ist. Immerhin ist man ja Akademiker, da kann man doch kein Nazi sein. Bedauerlicherweise ist diese Geisteshaltung schon historisch gesehen völliger Senf. Denn wir wissen längst, daß die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei eben auch sehr stark von den akademischen Kreisen Deutschlands gestützt wurde, sowohl vor der Machtübernahme als auch danach. Die Arbeiter kamen im Parteinamen nur deshalb vor, weil man ohne deren Stimmen eben keinen Blumentopf gewinnen konnte. Der “Sozialismus” war für die damaligen Anhänger der SPD gedacht, denn die war ja in grauer Vorzeit tatsächlich mal links und hat sich für die Interessen schwächerer Bevölkerungsschichten stark gemacht. Lang ist’s her.
Interessant ist dann auch die gewählte Verteidigung des Herrn Philologen gegenüber aufbrandender Kritik: “Ich habe mir vor 1989 nicht den Mund verbieten lassen, und tue das jetzt auch nicht.”
Mein innerer Klingone wirft einen zufriedenen Blick auf das von der Bat’leth-Klinge sprühende Akademikerblut. Er grinst. Zeit für eine Oper und
einenein Faß Blutwein
Dieses Rumgeweine wegen der angeblichen Bedrohung der eigenen Meinungsfeiheit ist auch typisch für Evolutionsleugner, “Klimawandel-ist-Weltverschwörung”-Typen, stinknormale Nazi-Arschlöcher, die allseits herumlaufenden “Aber”-Nazis, die Pegidioten© in Dresden und für den NRW-Landesvorsitzenden der Arschlöcher für Dummies (AfD), der schon mal prophylaktisch den Schießbefehl an der deutschen Grenze fordert, um sich gegen die Invasion der Muslime zu verteidigen. Woraufhin die Angehörigen dieser sogenannten demokratischen Partei wieder als Argument ins Feld führen “Das wird man ja noch sagen dürfen”.
Das müßte dem Herrn Doktor der Philologie doch entgegenkommen, denn der spricht ja von Invasion. Und die wehrt man üblicherweise mit Waffengewalt ab.
All diese genannten Gruppen beschweren sich immer wieder und auch sehr lautstark in der Öffentlichkeit, ihre Meinungsfreiheit würde ja total eingeschränkt, wenn ihnen mal einer mitteilt, was für hirnbefreite Zonen sie so sind.
Diese Leute sind dermaßen dämlich, daß sie nicht einmal bemerken, wie sie sich hier in Handlung und Worten absolut widersprechen. Dieses Phänomen ist in letzter Zeit sehr oft zu beobachten in der deutschen Öffentlichkeit. Alle diese Gruppen interpretieren “Meinungsfreiheit” als etwas, daß ausschließlich sie und weitere Angehörige ihrer Gruppe beanspruchen dürfen. Denn alles andere ist natürlich Lügenpresse, die muß weg, die muß zensiert werden, das sind Volksverräter, die stecken alle mit den “Evolutionisten” oder den Angehörigen der “Neuen Weltordnung” unter einer Decke…blablabla. Das Muster des im Opferstils vorgetragenen Weinens ist bei diesen Gruppierungen immer gleich.
Meinungsfreiheit bedeutet definitiv nicht, daß man jedweden unreflektierten Blödsinn, den irgendwer verkündet, als solchen stehenlassen muß. Wenn sich daran Kritik erhebt und irgendwer einen Nazi-tendenziösen Vollidioten als solchen bezeichnet, dann hat das nichts mit Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun. Denn die gilt auch für die jeweils andere Seite. Deswegen müssen Leute wie ich mit Philologen leben, die unglaublichen Schrott von sich geben. Aber ich muß das nicht schweigend ertragen.
Wenn irgendjemand dem Vorsitzenden des Verbandes der Philologen in einem Bundesland vorwirft, er sein ein hetzender Rassist, hat das ebenfalls nichts mit eingeschränkter Meinungsfreiheit oder Zensur zu tun.
Im Gegenteil bedeutet Meinungsfreiheit letztlich sogar die Verpflichtung des denkenden Menschen, irgendwelchen Leuten, die geistigen Giftmüll im gemeinschaftlichen Garten abladen, kräftig in den Arsch zu treten, damit sie ihren Schmutz mit nach Hause nehmen. Da können sie damit machen, was sie wollen.
Der Herr Mannke behauptet hier, man wolle ihm den Mund verbieten.
Wäre das der Fall, hätte er dann den beanstandeten Text veröffentlichen können? Wohl eher nicht. Der Vergleich eines völlig normalen Vorgangs im Rahmen öffentlicher Meinungsbildung, nämlich der öffentlichen Diskussion, mit einer zensurbelasteten Diktatur wie der DDR spricht ebenfalls Bände.
Augenblicklich rückt der Herr Akademiker sich damit nämlich in die Opferrolle, in diesem Falle sogar Heldenrolle, denn er hat sich ja auch damals nach eigener Aussage nicht den Mund verbieten lassen. Mir sind keine regimekritischen Reden und Vorträge des Herrn aus DDR-Zeiten überliefert, da müßte man mal nachhaken. Aber ich denke, da würde man auch keine finden. Das ist ein bißchen wie mit Bundespräsidenten oder Franzosen im Zweiten Weltkrieg. Da hat auch jeder in der Resistance mitgearbeitet und keiner mit den Nazis kollaboriert. Und der Herr Gauck hat persönlich den Palast der Republik gesprengt.
Auch dieses reflexhafte Einnehmen der Opferposition ist aktuell symptomatisch für unsere gesellschaftliche Diskussion, nicht nur beim Thema Flüchtlinge.
Ist der Herr Dr Mannke also in der Schlußfolgerung ein dummes Nazi-Arschloch? Nein, ist er nicht.
Denn die Nazis haben genau gewußt, was sie da in der Öffentlichkeit für einen propagandistischen Feuerzauber abbrennen und sie wußten auch, welchen Sinn das haben sollte. Herr Mannke ist sich der verheerenden Formulierungen und der Ressentiments, die er da vollkommen gedankenlos verbreitet, nicht einmal bewußt bzw. er blendet sie schlicht aus. Weil halt nicht sein kann, was nicht sein darf.
Das macht aber das Ergebnis dieses nicht stattfindenden Selbstreflexionsprozesses nicht besser, im Gegenteil. Herr Mannke kann sich hier wunderbar unterhaken mit einem Horst Seehofer, der was von “Notwehr” für sein Bundesland schwadroniert. Oder einem Herrn de Maizière, der gerade als Testballon mal rausgelassen hat, man könne syrischen Flüchtlingen ja den Familiennachzug untersagen.
Wäre ich Verfassungsrichter, wäre ich enorm gespannt auf die Erklärung unseres verlogenen Innenministers, warum man denn jetzt syrische Flüchtlinge generell anders behandeln sollte als andere Flüchtlinge. Aber der Thomas hat ja juristische Staatsexamina, der wird das schon wissen.
Der Mann ist ebensowenig dumm wie ein Herr Mannke, immerhin haben beide mal studiert. Ich weiß nicht, wie das mit Philologie aussieht, das war nie mein Fach. Aber bei Jura kenne ich mich ein bißchen aus. Insgesamt setzt ein Studium zumindest mal einen Intelligenzgrad oberhalb einer Stubenfliege voraus, in Zahlen eindeutig oberhalb der Raumtemperatur – in Grad Celsius, wohlgemerkt.
Dummerweise hat aber Intelligenz nichts mit Sozialkompetenz oder gar allgemeiner Menschlichkeit zu tun. Denn beides geht einem Innenminister, einem bayerischen Vollhorst und einem philologischen Doktor offensichtlich vollkommen ab. Man muß kein ideologischer Nazi sein, um Klischees zu verbreiten oder für wahr zu halten, die schlicht xenophobisch und völlig unreflektiert sind, diplomatisch ausgedrückt.
Ebenso wie eine unsägliche Person wie Tatjana Festerling, das ist die Pegidioten©-Kandidatin bei den Bürgermeisterwahlen in Dresden, etwas von “Geburten-Djihad” vor sich hinfaselt, ohne daß man diese Frau zwangsweise in eine Klinik für Geistesgestörte einweist, kann auch ein Philologe mit seinem Gerede von “sexuell attraktiven Muslimen” in dieselbe Kerbe schlagen und sich als Person enthüllen, die ganz offensichtlich eine panische Angst vor allem Fremden hat.
Das liegt daran, daß derarige Leute “fremd” immer assoziieren mit “bedrohlich”. Blogschreiber in Bambushütten am Rande der Gesellschaft und einem gewissen Bildungsniveau, so wie ich einer bin, assoziieren “fremd” hingegen eher mit “interessant”.
Denn was fremd ist, bietet mir Gelegenheit zum Kennenlernen, zur Erweiterung meiner eigenen geistigen Welt, zu einer Vergrößerung meines eigenen Horizonts und somit auch zur Verbesserung meines Selbst.
Das heißt ja nicht, daß ich ungegrillte Maden aus Bäumen so lecker finden muß wie die Aborigines das tun. Aber ich könnte mich ja veranlaßt sehen, die Biester eventuell unter ärztlicher Aufsicht mal gegrillt zu probieren. Oder sie als Überlebensmöglichkeit in Betracht ziehen, sollte ich jemals in der australischen Wüste herumirren müssen.
Auch Frau Merkel und Herr Gabriel gehören zum selben Club. Erst sagt die Kanzlerin “Wir schaffen das” und der Gabriel macht wieder einen auf Menschenrechte. Aber dann?
Dann verschärft der Bundestag alleine in diesem Jahr dreimal das Asylrecht. Übrigens mit den Stimmen der Grünen im Bundesrat.
Auch das ist eine politische Panikreaktion mit Blick auf den rechten Rand der Gesellschaft. Überall wird offensichtlich, welche massive Diskrepanz hier besteht zwischen den jeweiligen Handlungen und Übersprungshandlungen der Politik und dem, was diese Leute als Nebelkerzen von sich geben.
Das eine tun, das andere sagen. Die kognitive Dissonanz der Politik zerreißt die Gesellschaft.
Wir reden von Menschenrechten und liefern Waffen an Saudi-Arabien, die damit den wahabitischen Steinzeit-Islam als Herrscherhaus hochhalten in ihrem Land. Dieselbe Islam-Interpretation, die woanders in Form des fusselbärtigen IS von allen bombardiert wird, die nicht die Bundeswehr sind.
Wir verlangen die Einhaltung der Dublin-Verträge, die letztlich nur dazu da waren, Deutschland hinter der Regelung über sichere Drittstaaten abzuschotten.
Wir zerstören durch Dummheit oder aktives Handeln einen Staat wie Libyen, der jetzt als Durchgangsort für Flüchtlinge herhalten muß, denn irgendein korruptes Auge läßt sich hier immer bestechen, während man sich zwischen den Warlords durchschlängelt.
Wir bewilligen den Italienern keine Zuschüsse für die Aktion Mare Nostrum, die daraufhin eingestellt wird und lehnen es auch auf Anfrage der Opposition ab, über eine Wiederaufnahme auch nur zu reden.
Aber wir holen mehr Geld aus der Tasche, wenn es plötzlich darum geht, die “Grenzschutzorganisation” Frontex zu finanzieren. Die wiederum nicht die Aufgabe hat, zu verhindern, daß Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, sondern die Aufgabe, die Flüchtlinge gar nicht erst über das Meer kommen zu lassen.
Unsere Politik erzählt etwas von Großherzigkeit und menschlicher Wärme, schließt aber mit afrikanischen Diktatoren Verträge, damit die Flüchtlinge bereits aus ihrem Land nicht ausreisen lassen. Ob man sie dafür inhaftieren oder erschießen muß, kümmert unsere Regierung nicht.
All diese Menschen sind rein ideologisch keine Nazis. Aber sie sind Personen ohne Vermögen oder Willen zur Selbstreflexion. Menschen, die nicht willens oder in der Lage sind, ihre eigenen, als Überzeugung übernommenen Klischees aus Kindertagen oder Elternmund zu hinterfragen oder womöglich sogar als den abgefuckten Blödsinn zu verwerfen, der sie oft sind.
Meine Oma warnte mich noch immer davor, wenn wieder “die Zigeuner” in der Stadt waren. Denn natürlich klauen die fahrenden Zigeuner Kinder, das weiß ja jeder. Zumindest meine Oma wußte das. Ich nicht, bis sie mir das gesagt hat. Und derartigen Unsinn tragen wir dann mit uns rum. Zum Glück war ich schon mit 11 so schlau, meiner Oma den Quatsch nicht zu glauben. Aber witzigerweise habe ich dieselbe Warnung dann später von meiner Mutter gehört.
Es sind diese gesellschaftlichen Meme, die wir überall wiederfinden können. Die xenophoben Aliens sind mitten unter uns und verbreiten ihre abstrusen Ansichten über ganze Menschengruppen, von denen sie nie ein Mitglied persönlich getroffen oder gesprochen haben. Was der Herr Philologe da schreibt, reicht eindeutig von “Die sind alle kriminell” über “Die vergewaltigen unsere Frauen” bis zu “Wir dürfen nur die richtigen reinlassen, zum Arbeiten”. Gekrönt wird das Ganze dann von einem beleidigten “Das wird man ja wohl noch sagen dürfen”, wenn jemand es wagen sollte, dieses Geschreibsel als eventuell stark rechtslastig zu kritisieren.
Nazi-Sprech vom Feinsten, mit Anzug, Krawatte und akademischem Titel. Dann streitet der Mann das auch noch ab und sagt, er sei ja lediglich “besorgt”. Das habe ich schon von anderen gehört in diesen Tagen. Wir sollten hier alte Fehler eindeutig nicht wiederholen und diesem aus armseliger Psychologie geborenen intellektuellem Totalmüll schweigend gegenüberstehen. Ich werde es jedenfalls nicht tun.
Warum sagen wir nicht offen, daß wir eine Horde neuer Sklaven haben wollen, weil die deutschen Sklaven ja mindestlohnberechtigt sind?
Weil der Satz schlicht zu ehrlich ist für unser Land. Auf der einen Seite bedient die herrschende Politik damit Wirtschaftsinteressen, auf der anderen befeuert man damit natürlich das übliche Klischee am rechten politischen Rand: “Die nehmen uns die Arbeit weg!”
Stimmt. Diese Flüchtlinge werden uns allen die Arbeit wegnehmen, die hierzulande keiner mehr machen will, weil er dafür beschissen bezahlt wird. Aber von dieser Arbeit hängt unser Wohlstand ab. In Schlachthöfen zum Beispiel, für das billige Discounter-Fleisch. Auf Spargelfeldern. In anderen finsteren Ecken des Kapitalismus. Das ist es, worum solche Menschen besorgt sind: Das ihnen irgendwer etwas wegnehmen könnte. Nun, Geisteskraft wird es nicht sein, soviel ist mal sicher.
Fast möchte ich der Politik Absicht unterstellen, wenn die Regierungsmannschaft in Deutschland für so etwas nicht einfach zu bescheuert wäre. Die sind tatsächlich so unfähig, wie sich das aktuell in ganzer Gnadenlosigkeit darstellt.
Mit unbedachtem Populismus und Nazisprech mit Krawattentarnung heizt man die Situation weiter auf und am Ende werden dann Philologen an der Grenze an der Selektionsrampe stehen und die richtigen Flüchtlinge aussuchen.
Die dürfen dann nicht zu muslimisch aussehen, sonst werden sie zu attraktiv für unsere Frauen. Die natürlich total gleichberechtigt sind, sich aber ihre Sexualpartner keinesfalls selbst erwählen dürfen.
Die Flüchtlinge dürfen nicht zu alt sein, denn sie müssen ja arbeiten für unsere Renten. Aber auch nicht zu jung, sonst zeugen die noch zu viele Kinder mit der falschen Religion. Gott bewahre! Welcher Gott auch immer.
Natürlich muß der ideale Flüchtling an unsere Grundwerte angepaßt sein, so daß man ihn der 12jährigen Tochter als Spielkameraden unter den völlig christlichen Weihnachtsbaum legen kann. Und abends läuft dann “Deutschland sucht den Superflüchtling”, moderiert von Horst Seehofer und in der Jury sitzen Angela Merkel und Thomas de Maizière.
Wer würde da noch flüchten wollen?
UPDATE: Der hier besprochene Beitrag wurde wohl inzwischen aus dem Internet entfernt. Aber so nicht, meine Herren Philologen, so nicht 😀
Da ich aber natürlich vor dem Erstellen des Beitrags das entsprechende PDF lokal gespeichert habe, habe ich nun die Seite 4 des Dokuments – den hier verissenen Artikel – extrahiert und erneut verlinkt.
Klickt man auf die Verlinkung im ersten Absatz des Textes, erscheint eine Unterseite des Blogs mit einem weiteren Link zur entsprechenden Ressource. Bei nochmaligem Klick wird das PDF dann im Browser geöffnet.
Mein Dank an Leser Gandalf für den Löschhinweis. In seinem Kommentar findet man ebenfalls noch einmal eine Verlinkung auf die Komplettausgabe der Hauspostille (Stand: 12.11.15)
Den besagten Artikel gibt es nicht mehr in der Philologen-Postille.
Das Original fand ich hier: http://www.mz-web.de/blob/view/32353948,35782968,data,pHILOLOGENVERBAND.pdf
Ich bedanke mich für den Hinweis. Und fürs Lesen natürlich auch.
Hätte mich auch gewundert, wenn das lange stehenbleibt. Aber die entwischen mir nicht, diese Philologen.
Ich habe das neu verlinkt, und zwar direkt auf diesem Blog. Kann also nicht mehr gelöscht werden 🙂
Hart, aber nicht ungerecht. Guter Artikel.
Die Härte ist beabsichtigt. Denn die Vorlage ist auch die Härte. Zumindest finde ich das. Und es paßt eben gut zu dieser aktuell grassierenden Gedankenlosigkeit, mit der rechtes Geschwätz sich wieder überall als gesellschaftsfähig etabliert. Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen! 😉
Hehe 😀
Schön die Zusammenhänge hervorgehoben und einen glasklaren Kulturalisten blossgestellt.
Im übrigen kann nicht oft genug gesagt werden, die feinen Zahlungserleichterungen für die sog. Leistungsträger der Gesellschaft bzgl ‘Sozialkassen’ und Steuern sind nichts weniger als ein Anachronismus.
Der, wie ich vermute, in Verbindung mit bereits kochenden sozialen Verzerrungen erhebliche intrastaatliche Sprengkraft entfalten wird.
Dieser üble Schreiberling bedient die Ängste derjenigen, die schon heute Zukunftsangst erleiden und nur noch getriebene sind.
Ein Rattenfänger gleichzeitig. Dabei hat dieser Mensch doch nichts mehr zu befürchten. Weshalb ist sein Ziel, die bisherige Ordnung nicht zu verändern?
Womöglich ist dies doch eine Frage des Verstandes.
Aber natürlich hat dieser Mensch etwas zu befürchten. Menschen wie mich, zum Beispiel 😀