„Menschliche Richter können Gnade walten lassen. Aber gegen die Naturgesetze gibt es keinerlei Berufungsinstanz.”
Arthur C. Clarke
Der 2015 verstorbene amerikanische Soziologe William R. Catton prägte in einem der wohl wichtigsten Bücher der 80er Jahre den Ausdruck ,,Homo Colossus” für die menschliche Rasse.
Inzwischen streiten sich führende Wissenschaftler gerade ein wenig darüber, ob man nicht ein ganzes Zeitalter nach dem Menschen benennen muß, da unsere Auswirkungen auf die Umwelt immer deutlicher an allen Ecken und Enden zu sehen, zu fühlen und zu messen sind.
Keine andere Spezies des Planeten hat es jemals hingekriegt, mit ihrem Handeln selbst geologische Zeiträume verwischen zu lassen. Mensch tut dies in den letzten 200 Jahren mit wachsender Begeisterung.
Der Homo Colossus stampft über den Planeten und erzeugt sich seine eigene Zeit, das Anthropozän.
Das klingt gut, etwa so, als wären wir das überhaupt Wichtigste auf diesem Planeten und als würden wir alle Hindernisse auf unserem Weg zu den Sternen mit unserem Erfindungsgeist aus dem Weg räumen. Mensch ohne Limit. Falls ich das nicht deutlich genug erzählt haben sollte: Diese Grundhaltung ist so abgrundtief blöde, daß einem der Kopf schmerzen sollte, wenn man sie hört.
Aber natürlich ist das auch exakt der Mythos, in dem die meisten Menschen leben. Die Geschichte unserer eigenen Großartigkeit und der Unüberwindlichkeit des menschlichen Erfindungsgeistes begleitet uns von Kindesbeinen an und bildet das Fundament aus Lügen. Continue reading →