Supermarkt der Selbstverständlichkeiten

„Ich kauf mir was. Kaufen macht soviel Spaß, ich könnte ständig kaufen geh’n. Kaufen ist wunderschön.”
Herbert Grönemeyer

Einkaufen im Supermarkt. Es ist immer wieder ein Erlebnis.
Zum Start gibt es winzige „Disney”-Schlangengurken. Nicht etwa lose. Nein, im Tray stehen kleine runde Plastikbecher mit gewölbtem Deckel. Denn natürlich müssen Zwerschlangengurken in ihrer Schale ganz speziell geschützt werden vor Räubern und Dieben. Oder so was in der Art, jedenfalls. Denn ansonsten wüßte ich nicht, warum man eine Gurke noch extra verpacken sollte. Ich kaufe in diesem Moment übrigens lose Champignons. Die werden nicht extra verpackt. Die verpackten Kollegen stehen in der Plastikschale oben drüber und sind per Kilogramm noch einmal sechzig Prozent teurer als die auch nicht ganz billigen losen Champignons. Die allerdings muß ich in einen Plastikbeutel stecken, denn sie müssen an der Kasse gewogen werden. Ich könnte sie einzeln da hinbringen, aber bisher war mir das noch zu doof.
Die kapitalistischen Komplizinnen an der Addierhilfe denken sich vermutlich schon immer ihren Teil, wenn ich mit Karotten ankomme, die sie einzeln abwiegen müssen. Oder Paprika. Die stehen als nächstes auf meinem Zettel. Normalerweise kaufe ich ohne Zettel ein, denn das trainiert das Gedächtnis. Dummerweise führt es auch dazu, daß ich gelegentlich das eine oder andere vergesse. Meistens Dinge, die man nicht essen kann oder die eben relativ selten auf Liste stehen. Weswegen ich manchmal doch Zettel schreibe, die ich dann aber gerne vergesse.
Jedenfalls liegen besagte Paprika ebenfalls im Plastiktray und leuchten mich dreifarbig abgepackt an. In Knisterfolie abgepackt, klare Sache. Ich kaufe die andere Sorte, in lose. Keine Verpackung. Und einzelnes Abwiegen an der Kasse, denn im Gegensatz zu sieben oder acht Karotten sind die Paprika für die Kassenwaage oft zu sperrig. Aber das ist ja nicht mein Problem. Stau an der Kasse ist wie auf der Autobahn: Immer nur hinten doof.

Nächster Punkt sind dann Tomaten. Ja, ich gebe es offen zu: Ich bin tomatensüchtig. Sollte es in unserer Gesellschaft jemals Bedarf an der Gründung der Anonymen Tomatoholiker geben, bin ich ganz vorne mit dabei, keine Frage. Tomaten landen bei mir regelmäßig im Essen – sei es gekocht oder eben, sauber in Scheiben zerlegt, auf meinem Frühstücksbrot. Beziehungsweise, auf dem Käse auf dem Frühstücksbrot. Dummerweise ist es gerade Winter, aber Tomaten gibt es trotzdem. Neuerdings auch in gelb oder einem seltsamen Aubergine-Farbton. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum jemand so etwas unbedingt kaufen wollen sollte, aber sie sind da. Genauso wie weiße Auberginen oder runde Auberginen, die aber immerhin noch die alte Farbe haben.
Selbst der Brokkoli, nächster Punkt auf der Liste, hat inzwischen einen seltsamen Abkömmling gezeugt, der Romanesco heißt und wie eine Kreuzung aus Fensterkitt und dreihundert Jahre alten Butterkeksen schmeckt. Ich mag sowohl den Blumenkohl als auch den Brokkoli, aber die Kombination aus beiden zeigt ganz klar, daß Genetik mit Sicherheit keine Lösung für irgendein Nahrungsproblem ist, das gar nicht existiert. Eine ganze Generation hoffnungsvoll ausgebildeten wissenschaftlichen Nachwuchses ist in den Laboren und auf den Zuchtfarmen der Lebensmittelindustrie gelandet und produziert Müll, den man essen soll.

Was den Käse, die Wurst und anderes angeht, so kaufe ich auch das ein. Verpackt in Plastik. Ich könnte natürlich auch an der Frischetheke zuschlagen und dafür mehr Geld bezahlen. Aber das Geld habe ich gar nicht, die Waren unterscheiden sich nicht wirklich signifikant und die jeweiligen Fachverkäuferinnen legen auch zwischen jede Scheibe Wurst oder Käse irgendeine Plastikfolie. Da kann ich auch ins Kühlregal greifen.
Dieses Kühlregal enthält eine unfassbare Menge an Dingen. Vor einer Weile suchte ich tatsächlich erstmals in meinem Leben gebratene Putenbruststreifen. Die gibt es, das weiß ich ganz genau.
Allerdings hatte ich Mühe, sie im Regal zu finden. Denn da stehen sie versteckt zwischen Dingen wie fertigen Teigtaschen mit Füllung, einer ganzen Palette angeblicher Feinschmeckersaucen für Pasta und anderen Erzeugnissen der modernen Lebensmittelindustrie, die in meinem Kopf sofort die Frage aufkommen ließ: „Meine Fresse, gab es das vor 20 Jahren auch schon?”

Die Antwort darauf ist: „Nein. Gab es nicht.”
Vor zwanzig Jahren habe ich mich noch über geschälte und vorgekochte Kartoffeln im Glas gewundert. Heute gibt es meterweise Regalzeug, das ich immer in die „Hilcona”-Kategorie einordne. Die „Besseresser”-Werbung von denen war nämlich vor Jahren eine, bei der ich immer beide Augenbrauen hochgezogen habe. Fertiges Nudelzeug in der Packung und nebendran die Soße, in nur drei Minuten in der Mikrowelle erwärmbar?
„Wer soll so einen Mist kaufen?”, dachte ich. Immer.
Nun, offensichtlich kaufen es genug Leute, nach zwanzig Jahren weiterer Propagandaberieselung. Heute ist Zeit Geld und Convenience – also Bequemlichkeit – ist Trumpf. Wenn das Peter Frankenfeld noch erlebt hätte, bei dem war Musik noch Trumpf.
Wer sich mit anderen Deutschen 1,3 Milliarden Überstunden teilt, hat eben keine Zeit mehr zum Kochen, denn die emanzipierte Karrierefrau kommt natürlich erst nach ihrem Mann nach Hause. Vermutlich, um ihm dann vorzuheulen, wieviel mehr Frauen leisten müssen, um anerkannt zu werden in der Gesellschaft.
Ich habe keine Frau, ich koche selbst. Was ich auch tun würde, wenn ich eine hätte. Denn bisher habe ich nie eine Freundin gehabt, die entweder überhaupt Kochen konnte oder auch noch besser als ich. Kochen ist seit einem Vierteljahrhundert für mich immer etwas gewesen, das Mann am besten selber erledigt. Gut, ich koche nicht täglich, denn ein weiterer Vorteil des Single-Lebens ist es, daß niemand jeden Abend etwas anderes und möglichst Aufregendes zum Abendessen erwartet. Ich erwarte, daß Essen schmeckt und bisher habe ich mich da niemals enttäuscht.

Damals wie heute ist es vor allem der Preis, der mir dann auffällt. Meine Putenbrust, gedacht zur Produktion eines Salats nicht unerheblicher Größe, kostet hier per Kilo lockere zwanzig Mäuse. Selbst wenn ich mir das leisten könnte, würde ich es nicht wollen. Wenn ich das inflationsbereinigt in De-Em umrechne, muß ich die Produzenten derartiger Dinge ohnehin fragen, ob sie noch alle Latten am Zaun haben.
Also kaufe ich die Putenbrust wie immer am anderen Ende des Kühlregals und brate sie mir selbst. Ich habe an den Tag nicht nachgeschaut, was denn die Kartoffeln im Glas per Kilo eigentlich kosten sollen. Ich werde das bei Gelegenheit mal nachholen.
Ebenso wie meine Tomaten in einer durchsichtigen Plastikschale serviert werden, präsentiert sich übrigens auch der Brokkoli in einem gefühlten Kilometer elegant drapierter Plastikfolie. Vermutlich, damit das arme Pflänzchen beim Transport in meinen Supermarkt nicht zerbröselt mit seinen Doldenblüten.
Auch die Putenbrust ist eindeutig in einen Plastikkäfig eingesperrt, wie immer unter Schutzatmosphäre verpackt und natürlich voller Antibiotika und Tierqual, nehme ich an. Ich esse sie aber trotzdem.
„Schutzatmosphäre” heißt übrigens, daß hier das Fleisch vor allem davor geschützt wird, sich irgendwie zu verfärben. Denn sonst kauft es der Kunde am Ende womöglich nicht mehr.

Mehr Plastik begegnet mir bei der Verpackung meines Brotaufstrichs. Oder besser, der Brotauflage, denn streichen kann man das Zeug gar nicht. Irgendwas mit Garnelen und Gemüse in einer undefinierbaren weißen Soßenmasse. Aber lecker.
Ich bin absolut sicher, daß diese Garnelen ökologisch voll in Ordnung sein müssen, denn sie werden ausdrücklich nicht in der Nordsee gefangen und dann nach Marokko geflogen, weil da das Krabbenpulen billiger ist. Deshalb werden sie anschließend auch nicht zurückgeflogen und in Deutschland als deutsches Erzeugnis teuer verkauft. Meine Garnelen kommen auch nicht aus überdüngten Zuchtpools in Südostasien, in denen gruselige Monstrositäten in den eigenen Ausscheidungen so lange gemästet werden, bis der Teich für die acht Meter langen Tigershrimps zu klein wird und man sie mit der Harpune erlegen kann.
Nein, meine Garnelen sind ausdrücklich Louisiana-Flußkrebse. Vermutlich stammen sie also aus dem Mississippi. Da dieser US-Bundesstaat an der Golfküste liegt und der verdammte Mississippi den ganzen Dreck aus Schweinemast und anderen landwirtschaftlichen Katastrophen in den Golf von Mexiko spült, wo seine verseuchten Sedimente dann riesige Todeszonen bilden, müssen meine Garnelenzüchter vermutlich auch keine Antibiotika ins Wasser schütten oder Aufputschmittel, damit die Tierchen ihre Zusatzproteine auch überhaupt verarbeiten können mit ihrem beschleunigten Stoffwechsel. Denn all das ist im Wasser ja schon drin an der Mündung des Mississippi.
Dummerweise haben die kleinen Biester in meinem Frühstückszeug noch eine Eigenschaft: Auch in einer Plastikschale verpackt sind sie lecker. Das sich unter dem Deckel dieser Schale noch eine Plastikfolie befindet, muß ich nicht weiter erwähnen, nehme ich an. Natürlich tut sie das.

Hundert dramatisch unterschiedliche Sorten an Frühstücksgeraffel bezeugen die Innovationskraft des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Oder das Endstadium einer gefährlichen Geisteskrankheit.

Mein Weg führt mich weiter, durch mehrere Lichtjahre an Regalen voll mit „Frühstückscerealien”, wie das heute so heißt. Ich wünsche dem Werbe-Idioten, der das in Deutschland eingeführt hat, noch heute einen schmerzhaften und langwierigen Todeskampf.
Aber die Auswahl ist beeindruckend. Vom handgestreichelten Müsli mit Cranberries bis hin zu den auch mir altbekannten Flocken aus Mais ist alles dabei. Mit Nüssen, mit Spuren von Nüssen, mit Honig, ohne Zucker, mit Crisp, mit Mandeln, mit Dingen, die ich nicht einmal kenne. Auch in einer Low-Carb-Variante, natürlich im Plastikglas. Überhaupt alles in Plastik. Die ganze unglaubliche Vielfalt des Kapitalismus symbolisiert nichts besser als so ein Regal voller Frühstücksfutter.
Ist halt nur blöd, daß sich keine Sau fragt, woher eigentlich der ganze Mais so kommt, der da in irgendwelchen Flocken lauert.
Ob jetzt mit Himbeer-Erdbeer-Geschmack oder eben nicht. Die Antwort ist, daß dieser Mais mit einer Sicherheit von 99 Prozent aus den USA stammt. Denn ein Großteil der frühstocksflockigen Anbieter im Regal stammen von dort. Außerdem erntet kein Land mehr Mais. Und wieder außerdem ballert kein Land mehr Herbizide, Pestizide und Subventionen auf seine Maisfelder als der Vereinigten Staaten von Amerika. Irgendwer muß das Zeug kaufen. Ach ja, natürlich sind weit über neunzig Prozent der Maisbestände in den USA genetisch manipulierte Hochleistungssorten.
Aber neulich hat ja eine Firma wie Bayer den genetischen Faschistenverein Monsanto gekauft, deshalb ist das jetzt in Deutschland vermutlich kritikfrei. Übrigens leiht sich Bayer das dafür notwendige Geld natürlich aus,  das haben die nicht selber. 66 Milliarden Dollar sind eben kein Pappenstil, selbst Bill Gates hätte danach nur noch fünf oder sechs Milliarden für sich selber übrig. Ich finde es äußerst amüsant, daß ausgerechnet ein Pharma- und Chemieriese wie Bayer einen Laden wie Monsanto kauft, die noch immer auf ihrer Webseite behaupten, sie würden die Welt ernähren wollen und seien die Guten. Sprich einer von abweichenden Selbstbild in Bezug auf die Realität.

Die in den Regalen angebotene Vielfalt hat eben ihren Preis. Kapitalismus, fuck yeah!
Ich habe immer die Aussage im Ohr, daß der Kommunismus ja früher nichts angeboten hätte. Zwei Automodelle für alle und so, alles voll uniformistisch. Wir dagegen haben alles in allen Varianten. Für jeden. Kapitalismus ist individualistisch. Wir kümmern uns um den Einzelnen und nehmen ihn ernst.
Ist nur blöd, daß der Mais, der Hafer, der Weizen und das andere Zeug, das sich in den Regalen als voll diversifiziertes Multikulti-Futter präsentiert, gerade mal von drei oder vier Herstellern auf den Markt gebracht wird, den sich diese Riesen untereinander wirksam aufgeteilt haben. Archer Daniels Midland, ConAgra, Mondelēz und Nestlé kommen mir in den Sinn, ohne jetzt googlen zu müssen.
Ja, der freundliche Schokoriegel-Konzern Nestlé hat seine schmutzgen Finger auch so ziemlich überall drin, wo es ums Essen geht. Und ums Trinken, denn niemand möchte gerne alle Wasservorräte der Welt so schnell aufkaufen wie Nestlé. Außer PepsiCo vielleicht, denn der Brausebrauer ist auch fünftgrößter Lebensmittelhersteller des Planeten. Mondelēz war früher mal Kraft Foods, die kennen wir mindestens als Ketchuphersteller.
Ebenso wie dieses Ketchup enthalten übrigens auch alle Müslisorten in den Regalen, zwischen denen ich etwas verloren herumstehe, jede Menge Zucker. Auch die zuckerfreien. Denn „zuckerfrei” heißt nach Industriestandard, daß ein Produkt eben keinen Kristallzucker enthält. Ist der Zucker in Form von Fructosen enthalten oder – bei amerikanischen Produkten immer – als Maissirup oder eben sonstwie anders verpackt und versteckt, muß er nicht angegeben werden.
Das entspricht alles den gesetzlichen Vorschriften, würde die Lebensmittelindustrie jetzt sagen. Stimmt. Das tut es tatsächlich. Niemand hat sich seit fünfzig Jahren seine Gesetze so schön selber geschrieben wie diese Jungs. Es gibt auch seit Jahren immer mehr Produkte, auf denen angepriesen wird, sie enthielten keine Geschmacksverstärker. Dafür aber dann eben Hefeextrakt. Alles nach den Vorschriften. Und gelogen. Euphemitis ist eben in unserer Gesellschaft längst überall, nicht nur in der Politik.

Die Zuckerindustrie hat es im Verein mit der Lebensmittelmafia sogar hinbekommen, Zucker als gar nicht besonders gefährlich hinzustellen. Dafür war es dann das Fett, denn irgendwer muß ja schuld sein. In jahrzehntelangen Kampagnen haben sich zwei Generationen an Lobbyisten – also bezahlten Lügnern – nicht nur dafür stark gemacht, daß selbst Kleinkinder schon Rauchen sollten, weil das so gesund ist. Nein, auch den Zucker hat man erfolgreich aus der Schußlinie genommen. Dieselben Menschen haben dieselben Methoden angewandt, um das weiße Gold unschuldig aussehen zu lassen.
Dafür hat man dann dem bösen Fett alle Schuld in die Schuhe geschoben. Was wiederum anderen Menschen die Gelegenheit gab, sich eine oder zwei goldene Nasen mit „Light”-Produkten aller Art zu verdienen. Das mit Abstand allerdümmste Produkt dieser Art: Butter „light”. Butter besteht nun einmal zu einhundert Prozent aus Fett. Butter light dann eben aus aufgeschäumtem Buttermatsch mit viel Luft und Wasser, dafür dann teurer. Wenn man sich bei der Verwendung von Butter das Fett ersparen will, gibt es nur eine einzige Möglichkeit: Weniger Butter benutzen.
Irgendwelche Versuche, an diesen Zuständen etwas zu ändern, scheitern beispielsweise an Klagen von Getränkeherstellern, die Cranberries als Saft verkaufen. Denn – so die Begründung des Saftladens – wenn man den Zuckergehalt des hauseigenen Produkts absenke, dann kauft das keiner mehr. Das liegt daran, daß Cranberries eigentlich scheiße schmecken und nur mit Zucker erträglich sind, die enthalten nämlich Bitterstoffe. Aber weniger verkaufen wäre geschäftschädigend. Das sind die Standards, welche die transnationalen Industriefuttererzeuger gerne mit „Freihandels”verträgen etablieren möchten.
Überall tauchen in den letzten zwanzig Jahren vermehrt Produkte auf, die nicht nur wahnsinnig viel Zeit sparen, sondern auch noch gesund sind. Sagt die Lebensmittelindustrie. Je ungesünder unser Essen, desto absurder werden die Behauptungen.
Nirgendwo offenbart sich der hysterische Wahnsinn des Kapitalismus schöner als in dreihundert Regalmetern individueller Frühstücksflocken.
Außerdem hat das natürlich alles noch einen weiteren gravierenden Nachteil: Radiowerbung für Seitenbacher-Müsli. Da könnte man vielleicht mal über Crowdfunding einen Auftragskiller bestellen. Nicht für den Sprecher der Werbung, diesen penetranten Schwabenverschnitt. Für den Werbefachmann, der uns den Mist eingebrockt hat.

Bild 1: Typische Supermarktkunden am Wochenende vor einem Feiertag
Hier in den USA beim sogenannten “Black Friday”, dem Superschnäppchen-Tag direkt nach Erntedank, an dem die übrige Produktion chinesischer Sklavenfabriken noch schnell abverkauft werden muß.

Das nächste Ding auf meinem Einkauftrip ist dann Weichspüler. Eines der Produkte, die ich auf die erwähnten Zettel schreiben muß, um dem Vergessen vorzubeugen, da nicht regelmäßig in der Küche verwendet.
In Plastikflaschen geschüttet wartet eine ganze Palette an Flüssigkeiten auf mich, die mir versprechen, meine Wäsche werde danach so kuschelig sein wie…wie…wie auch immer das Kuscheligste ist, was ich mir vorstellen kann. Ich persönlich tendiere da zu Einhornflaum. Nichts auf der Welt ist kuscheliger.
Selbstverständlich versprechen mir die Flaschen, oder besser, der jeweilige Inhalt, natürlich auch, daß meine Wäsche nach Anwendung so supertoll riecht wie…eben das Supertollste, was ich mir vorstellen kann. Ausdrücke wie „Sommerwiese” oder „Frühlingstraum” lachen mich von bunten Plastikettiketten an, die mit geheimnisvollen Klebstoffen an den Flaschen befestigt sind.
Allerdings riecht keiner der Inhalte nach dem, was das jeweilige Etikett so verspricht. Wer hier schon mal die Geruchsprobe gemacht hat, weiß das entweder oder hat Schnupfen. Irgendwie riecht die Plörre in der Flasche mehr oder weniger gleich. Irgendwie muffelig und nach Chemie. Und das paßt auch, denn wenn man sich einmal den Inhalt genauer anschaut, sofern er vernünftig deklariert ist, stellt man fest, daß eben genau das in den Flaschen drin ist: Chemie.

Ähnlich war es bei der Dusche, die ich mir gegönnt habe, bevor ich das Haus verließ, unter anderem zum Zwecke der Nahrungsjagd im Supermarkt. Zuerst einmal besteht die Trennwand, die das Bad vor Überflutungen schützt, aus einem durchsichtigen Kunststoff. Gut, mehr oder weniger durchsichtig, das Ding ist nicht mehr ganz taufrisch und warum soll ich das einzige sein, daß im Laufe der Jahre Patina ansetzt? Auch Duschtrennwände haben ein Recht auf Kalk, wie ich finde. Außerdem habe ich keinen besonderen Drang, das Mistding jedesmal mit der Zahnbürste zu säubern.
Aus dem Duschkopf – ebenfalls Plastik, das so tut, als wäre es Metall – kam spontan ordentlich temperiertes Wasser. Erwärmt von einer Zentralheizung unter meinen Füßen, in finsteren Kellerräumen, und betrieben mit Erdgas.
Ich war sodann in der beneidenswerten Lage, Wasser in trinkbarer Qualität über meinen Astralkörper laufen zu lassen, um danach Haupthaar und Körper mit allerlei kosmetischem Schnickschnack zu reinigen.
Interessanterweise heißen diese Kosmetika etwa „Vanille-Mandarine” oder „Grapefruit-Bambus”. Bio-Bambus und Bio-Grapefruit, wohlgemerkt. Selbstverständlich auch Bio-Vanille und Bio-Mandarine. Offenbar ist dem Hersteller das wichtig. Dabei wollte ich duschen, nicht etwa Obstsalat machen oder das Gebräu trinken. Wie mir bei kurzsichtiger Lektüre des rückwärtigen Etiketts schon aufgefallen ist, handelt es sich bei dem Plastikbehälter in meiner Hand um wiederverwerteten Kunststoff. Ein weiterer Vorteil kurzsichtigen Lesens ist es, daß einem auch das Kleingedruckte in Augenschein nehmen kann, während einem das Wasser den Rücken benetzt. Und tatsächlich: Auf dem Ausweis tauchen Dinge auf wie „Vanilleauszug, Mandarinenextrakt und Orangenschalenextrakt”.
Was auch exakt das gleiche ist wie in dem anderen Behälter, nur in diesem Falle eben mit Grapefruit-Auszügen, Zitronenöl und Bambus-Extrakt.
Kein Unterschied zum Weichspüler. Es sind dieselben Flüssigkeiten oder Gele, versetzt mit Dingen, die so tun, als würden sie nach etwas riechen. In meiner Duschkosmetik gibt es mehr Bio-Anbau als in meinem Supermarkt. Vielleicht sollte ich in Zukunft einfach mit Weichspüler duschen.

Ein Grundprinzip der Gesellschaft, in der wir leben: Permanente Täuschung.
Beeren mit Bitterstoffen werden beworben als gut gegen Blasenentzündungen und dann mit Zucker übergossen, bis man von ihnen nichts mehr merkt. Das Ergebnis ist gesundes Müsli.
Ein halbes Dutzend chemischer Grundbrühen wird mit mehr oder weniger Wasser und Alkohol verdünnt und mit diversen Duftstoffen versetzt. Drei Dutzend Varianten von Sommerwiesen und Frühlingsblüten bestehen allesamt aus demselben chemischen Gepansche in der Flasche. Dabei landet in meiner Mandarinenkosmetik mehr echte Mandarine als Erdbeeren im Erdbeerjoghurt.
Wäre da irgendwo echte Vanille drin, die meines Wissens nur auf Madagaskar wächst, könnte sich kein Mensch den Kosmetikkram oder den Weichspüler leisten. Die Besitzerin des Teeladens meines Vertrauens hat mir einmal verraten, daß ihr Tee etwa sechzig Euro kosten würde, wenn man echte Vanille statt entsprechender Aromen verwendete. Auf hundert Gramm, nicht etwa auf das Kilo.
Ich kann bestätigen, daß das alles gut riecht. Da, wo ich wohne, treibt der Wind gerne mal den Geruch eines nicht allzu weit entfernten Gewerbegebiets durch die Luft. Dann riecht es, als wären mir im Bad ein Dutzend Flaschen mit Duschgel auf dem Boden zerplatzt.

Kapitalismus. Das größte und beste Ausmaß an Individualismus und maximaler Auswahl, das man für Geld kaufen kann. Aber hinter der Fassade ist das gelogen.

Selbst die hundert verschiedenen Smartphonemarken, die willigen Konsumenten für horrende Summen verkauft werden, bestehen im Inneren allesamt aus demselben Dutzend Platinenmodellen, die entweder in China, Südkorea, Taiwan oder Vietnam zusammengelötet werden. Nur werden dafür dann hundert unterschiedliche Hüllen gebaut, meistens aus Plastik. Manchmal läßt diese Hülle eine Schnittstelle nach außen frei. Eine Mikrophonbuchse zum Beispiel. Manchmal deckt die Hülle diese Schnittstelle einfach ab. Manchmal werden bestimmte Funktionen auf der Platine freigeschaltet, manchmal nicht.
Denn diese Dinge werden von Maschinen hergestellt und wenn Roboter am Fließband etwas nicht sonderlich gut können, dann individuelle Dinge anzufertigen. Das ist eine Eigenart, die Menschen vorbehalten ist. Es gibt einen Grund dafür, warum man für jedes Smartphone fünfhundert Hüllen in ebenso vielen Farben kaufen kann oder keine zwei Telefone in einem Seminarraum das gleiche Hintergrundbild aufweisen.
Überall wird uns maximale Individualität vorgegaukelt in unserem Wirtschaftssystem, denn Uniformität ist ein Markenzeichen des ehemaligen Feindes, der Planwirtschaft. Überall sozialistische Blauhemden oder maoistische Mützenkader. Und alle fahren sie Lada, Wartburg oder Trabant.
Dabei ist Uniformität exakt das, was Massenproduktion im heutigen Ausmaß überhaupt erst ermöglicht hat. Kein Autohersteller schraubt heute noch stückweise Fahrzeuge zusammen. Man setzt Module zusammen. Eingekapselte Motoren. Komplette Armaturenbretter.
Warum kann ich also noch immer kein Smartphone kaufen, dessen Akkuladung drei Wochen hält, dessen Display nicht splittert, wenn es mal drei Zentimeter tief fällt und dessen Betriebssystem regelmäßig einem Update unterzogen wird?
Warum nicht eine Bedienoberfläche erschaffen, die es mir ermöglicht, das Smartphone von meinem Kollegen aus China genauso flüssig zu bedienen wie das des Kollegen aus den USA?
Wie wäre es mit einheitlichen Schnittstellen und Protokollen, die mit einheitlichen Standards verschlüsselt sind? Wie wäre es also, wenn wir statt „Smart”phones so etwas bauen würden wie einen Universalkommunikator, der 25 Jahre benutzbar bleibt und global funktioniert?

Nun ja – das wäre dummerweise kapitalismusfeindlich. Alleine die dreihundert Millionen Werbetypen, die dann ihren Job verlieren würden. Denn niemand müßte uns mehr erklären, warum ihr Weichspüler besser duftet odfer flauschiger macht, warum ihr Müsli jetzt gesünder ist, warum ihr Telefon jetzt telefoniger ist als noch vor einem halben Jahr oder warum ihr Rasierer für das Beste im Mann ist. Wobei ich noch niemals verstanden habe, warum der Bart das Beste im Mann sein soll.
Auf jeden Fall würden alle diese armen Menschen ihre Arbeit verlieren und das wäre total furchtbar. Außer für die restliche Gesellschaft.
Was alleine an Sendezeit im Fernsehen frei würde, gäbe es den ganzen sinnlosen Werbemist nicht mehr. Gefühlte 89 Prozent aller Privatsender würden nach drei Tagen die Pleite anmelden. Verzweifelte Programmdirektoren würden womöglich Bildungsmaterial senden wollen, um die plötzlichen Lücken im Sendplan zu füllen. Was für ein Albtraum!

Stattdessen stehen wir da und kaufen Nahrungsmittel aus der Tiefkühltruhe, damit wir nicht zuviel Zeit verschwenden mit so etwas Profanem wie der Zubereitung von Nahrungsmitteln und uns die Pizzawerbung im Fernsehen erzählen kann, warum ihr Produkt jetzt knuspriger und befreiender ist als die hundert anderen Sorten. Wobei – wer stellt da eigentlich das Gemüse und das Mehl her?
Mein bevorzugter Anbieter des Tiefgekühlten hat vor Jahren seine Produktion umgestellt. Man hat sich einen ökologischen Anstrich gegeben, tatsächlich Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe verbannt und auch bewußt einige Dinge aus dem Programm genommen. Mit der Begründung, daß sie sich eben nur chemisch herstellen ließen. Barbecue-Geschmack beispielsweise. Nur für alle, dieses widerwärtige Zeug für das Non-Plus-Ultra halten, sei es bei Chips oder Ketchup.
Der Produzent ging ein hohes Risiko ein und hätte es auch fast nicht geschafft. Aber heute ist er immer noch da, er verkauft sein Zeug weiterhin im Plastikbeutel, wie alle anderen auch, und er ist einen Zacken teurer. Allerdings schmeckt der Beutelinhalt meistens auch recht gut, wie ich zugeben muß. Fast so, als hätte man was gekocht.

Bedauerlicherweise begeht der Hersteller den Fehler, auch eine ausführliche Deklaration seines Produkts auf die Rückseite zu drucken.

Bild 2: Der ganze Wahnsinn unserer Zeit in wenigen Worten
Geradezu prosaisch zusammengefaßt zeigen die wenigen Zeilen, daß irgendwas im Kopf unserer Industriegesellschaft nicht ganz richtig ticken kann. Falls jemand einen eindeutigen Grund sucht, warum unsere Zivilisation zum Untergang verdammt ist: Hier ist er.

Der Brokkoli kommt also nicht einmal aus Spanien, sondern Ecuador. Ecuador in Mittelamerika. Der Knoblauch kommt aus China, nicht etwa aus einem so nahegelegenen Land wie Argentinien, wie in meinem Supermarkt. Die Kartoffeln aus Dänemark machen sogar Sinn, denn der Hersteller sitzt in Norddeutschland. Da ist Dänemark näher dran als Bayern. Dafür kommen dann aber die Zwiebeln aus Polen und die Hähnchenbrust aus Thailand. Wäre mein Tiefkühlfutter eine Konferenz, es würde geradezu babylonische Sprachverwirrung herrschen.
Das Ganze ist dann „bewußte Produktion im Sinne der Umwelt und des Kunden” oder so was in der Art. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, daß Euphemitis nicht nur auf den politischen Teil unserer Gesellschaft begrenzt ist.

An der Kasse des Supermarkts begrüßen mich sodann irgendwelche Orchideen. Im Plastiktopf und umwickelt mit Plastikfolie. Durchsichtig natürlich, damit man die Schönheit der Blütenpflanze jederzeit bewundern kann. Vermutlich kommen diese Dinger aus Kenia oder sonstwo aus Afrika. So wie die meisten Rosen heute auch.
In riesigen Treibhäusern werden sie gezüchtet. Üblicherweise von Personal, das diese Pfanzen mit Düngemitteln hochpäppelt und sie mit Herbiziden und Pestiziden besprüht, damit sie schön ungestört wachsen können. Ungestört abgesehen von dem Gift, das ständig auf die Orchidee gesprüht wird, versteht sich.
Auch hier schreit alles förmlich den gigantischen Energieaufwand hinaus. Denn natürlich werden die Düngemittel und Gifte aus fossilem Rohmaterial hergestellt.
Die Treibhäuser dienen in Kenia vermutlich nicht unbedingt der Wärmegewinnung, sondern der Klimaregulierung. Denn ich nehme an, daß Rosen im normalen kenianischen oder sonstwie afrikanischen Klima nicht immer gut gedeihen.
Die so gewonnenen Pflanzen werden sodann mit dem Flugzeug nach Europa befördert, denn diese Frischware ist natürlich empfindlich und verderblich, ein Transport per Schiff kommt hier aus Marktgründen nicht in Frage.
Also wird lustig Kerosin verblasen, um die Orchideen nach Europa zu bringen. Auf dem Weg hierhin werden sie gewärmt. Zumindest nehme ich das an. In einem normalen Flugzeugfrachtraum ist es kühl. Sehr sogar. Zu kühl für eine Orchidee. Also werden die Frachtflieger vermutlich eine Heizung an Bord haben, damit die kostbaren Blütenpflanzen ihren Marktwert behalten.
Gleichzeitig beschweren sich in Kenia immer mehr Bauern und Landmenschen darüber, daß die Blütenfarmer ihnen das Wasser abgraben. Wortwörtlich.
Bei uns daheim schreibt die FAZ dann Artikel, in denen der Kapitalismus tolle Jobs in Afrika schafft und Menschen eine Zukunft gibt. Falls diese Menschen die Zukunft erleben, denn Atemmasken für das Personal gibt es normalerweise keine. Afrikas Arbeit ist nicht deshalb so billig, weil sich irgendwer um Sicherheits- oder Gesundheitsvorschriften kümmerte.
Hier wäre ein wenig Kunststoffgewebe vor der Nase eventuell mal ganz hilfreich gewesen. Aber Menschen sind ersetzbar und weniger wichtig als Orchideen. Schließlich darf man Menschen nicht mehr so einfach verkaufen, wie das früher mal der Fall war. Ach ja, die gute alte Zeit.

Und so schwinge ich mich dann auf mein Fahrrad auf diesem Parkplatz voller Verbrennungsmotorgefährte und radle nach Hause. Ich darf nicht vergessen, nachher noch den gelben Sack rauszustellen. Den mit dem Plastikmüll. Die schwarze Tonne ist mit Hilfe eines grünen Punkts zum Gelben Sack mutiert worden. Da sage noch einer, die Welt sei nicht bunt genug heutzutage. Wieder zwei Stück von den Dingern. Dabei bin ich ein Single-Haushalt. Demnächst ist wieder Weihnachten. Plastikspielzeug in Plastikverpackungen, verpackt in  gelben Säcken aus Plastik.
Oh wunderbare Welt, die solche Supermärkte hat!

9 Comments

  1. Dein bevorzugter Anbieter von Tiefkühlprodukten beantwortet immerhin zum Teil eine Frage, die mir immer wieder beim Einkaufen durch den Kopf geht: wo kommt der ganze Krempel eigentlich her? Und was den Rest (aka Verpackung betrifft), frage ich mich das immer noch. Ich frage mich vor allen Dingen, warum ausgerechnet Biodeklariertes-Obst und Gemüse (lassen wir mal die ganze Diskussion über Bio oder Nicht-Bio für einen Moment beiseite) fast immer in Plastik verpackt ist (Gurken und Bananen z.B.) und das nicht biodeklarierte eben nicht? Verstehe ich irgendwie nicht so wirklich… Jedenfalls stehen hier wunderbar formuliert die Dinge, die mich auch immer wieder mal beschäftigen und das Einkaufen zu einem echten Schuldtrip machen können…

    Antworten

    1. Auf die Frage nach dem plastikverpackten Bio-Gemüse kann ich antworten: EU-Vorschriften. Weil Bio und besonders streng und so. Lobbyismus halt 😀

      Und was kann bitte an Bananen wirklich “Bio” sein? Sind die mit dem Rapsöl-Flieger gekommen oder dem Ruderboot? 😉

      Antworten

  2. Ich find diese winzigen Gläser geil, in denen Bio-Brotaufstrich angeboten wird. Ein Fingerhut voll für 2,75 oder so. Es ist bekloppt. Und dann ist das Zeug immer zu 30% aus Tomatenbrei gemacht. Ohne Tomate gibts das gar nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass es mehr in der Herstellung kostet als Nutella. Nur Nutella gibts in großen Gläsen zum selben Preis.
    Ich wittere eine Blase bei Tomatenbasierenden Bio-Brotaufstrichen.

    Antworten

    1. Überhaupt wird man nur noch für blöd erklärt. In jedem Müsli mit Schokoflockenzeugs ist die Schokolade jetzt UZT-zertifiziert. Wie in der Schokolade auch. Aber die hat dann vielleicht nur 65 Gramm in einer Tafel. Wobei die Verpackung (Plastikfolie) aber genauso groß ist wie bei der nebenstehenden 100-Grammm-Tafel. Ich nenne da nicht den Namen des quadratischen Herstellers. Überall Käseverpackungen mit 180 Gramm. Oder 90 Gramm. Soviel Pfusch kann man langsam echt nicht mehr ausfiltern.

      Mein persönlicher Favorit ist aber der Abschnitt im Kühlregal, in dem die vegetarischen Schnitzel gelagert werden. Alles schön grün bedrucktes…Plastik. Sowohl auf der Packung als auch darin, sieht zumindest so aus 😀

      Antworten

  3. Ich müsste mal schauen, wo es in meiner Stadt einen echten Metzger gibt. Dann könnte ich einfach mit meinen Aufschnittdosen dahingehen und mir den Aufschnitt geben lassen. Ohne Plastik 🙂

    Antworten

    1. Das könnte man tun. Wenn man noch einen echten Metzger findet, die Dosen nicht aus Plastik sind und man sich den Metzger auch leisten kann 😉

      Antworten

  4. Butter besteht zu knapp über 80% aus Fett und nicht aus 100%. Außerdem entscheiden sich Vegetarier aus ethischen Gründen für vegetarische Schnitzel, und nicht aus Umweltschutzgründen (jedenfalls die meisten). Trotzdem ist die Umweltbilanz dieser grünen Verpackungen um Welten besser als das unverpackte Fleisch vom Metzger wenn man bedenkt, dass für Rindfleisch die 10-fache Menge an Soja oder Getreide benötigt wird, die aus allen Herren Ländern der Welt herrangekarrt werden müssen

    Antworten

    1. Butter besteht zu knapp über 80% aus Fett und nicht aus 100%

      Ich wußte, daß den einer bringen würde 😀

      Außerdem entscheiden sich Vegetarier aus ethischen Gründen für vegetarische Schnitzel, und nicht aus Umweltschutzgründen

      Das zu trennen halte ich schon für bedenklich geistesschwach.

      Und die grünen Verpackungen bestehen aus Plastik. Also Rohöl. Nicht daran ist irgendwie besser als das Rindfleisch, das in diesen Verpackungen nicht drin ist. Aus welchem Zeug besteht denn das vegetarische Schnitzel? Womöglich aus mit Enzymen zusammengewebten Soja. Großartig.

      Das die Energiebilanz von Fleisch eine Katastrophe ist, ist vollkommen korrekt. Nur ist eben die Schlußfolgerung nicht richtig, das vegetarisch oder womöglich vegan deshalb automatisch “besser” ist. Die Umweltbilanz vieler veganer Produkte ist grauenvoll, auch energetisch.
      Würde man es richtig anstellen, haben Vegetarier die Logik eindeutig auf ihrer Seite. Da kann man jeden Vulkanier fragen.

      Antworten

  5. Der schwäbelnde Sprecher dieser allseits beliebten Müsliwerbung ist übrigens der Chef himself. Hat sich gegenüber allen Marketingstrategen als beratungsresistent gezeigt und macht einfach so weiter. Erinnert mich irgendwie an einen gewissen T-Shirt tragenden Schimpansen mit Sonnenbrille… 😉

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert