Blick über den Tellerrand

Da ich es im letzten Hauptbeitrag ja gerade davon hatte, mit Finanzsystem und so: In der Schweiz verweigert eine Bank jetzt einem Pensionsfonds die Bargeldauszahlung.
Die Fondsmanager hatten sich überlegt, daß Negativzins ja doof ist und deshalb beschlossen, mal diverse Millionen einfach in die Socke zu packen, also in den Tresor. Die Bank hat das Kundenansinnen geprüft und abgelehnt, so nach dem Motto: ,,Da könnte ja jeder kommen.”
Scheinbar handelt sie dabei auch mit Rückendeckung der Nationalbank, denn die möchte nicht, daß Bargeld in großen Mengen gehortet wird, um dem Negativzins zu entgehen. Hochinteressant!
Das passiert, wenn in einem Geldsystem wie unserem irgendwelche Personen ,,ihr” Geld haben wollen. Eigentlich geht man immer davon aus, daß ein sogenannter Bank Rush von Privatpersonen ausgeht, aber das muß nicht so sein. Sollte Negativzins für Privatpersonen in Deutschland eingeführt werden, werde ich mein Geld notfalls mit der Mistgabel abheben. Da könnte ja sonst jeder kommen.
Vielleicht überziehe ich aber auch mal so richtig fett in den Dispo rein, denn eigentlich müßte mir dann ja meine Bank 12% Zinsen da drauf zahlen. Zumindest nach der Logik von negativen Zinsen.

Im letzten Flame hatte ich mich ja kurz über Herrn Oettinger, dessen geistige Inkapazitäten, Datenschutz im Zeitalter der VDS und digitale Bürgerrechte ausgelassen. Zu Recht, wie sch herausstellt.
Der EU-Rat hat sich vom Prinzip der Datensparsamkeit verabschiedet und schlägt der Kommission im neuen Entwurf zur Datenschutzverordnung vor, daß die ,,legitimen Interessen” von Firmen und Ämtern an Personaldaten vor den Interessen der Personen rangieren sollen. Wobei ,,legitim” natürlich auch Direktmarketing oder so heißt. Alles, was Wirtschaftsinteresse sein könnte, darf also massiv Daten sammeln. Großartig.
Merke: ,,Datenschutz” in Europa heißt also, daß man die Daten davor schützen muß, nicht herausgegeben zu werden.

Wer gerne Plätzchen oder Kuchen backt, sollte sich vielleicht demnächst mit Mandeln eindecken, die könnten bald sehr teuer sein.
Die sogenannte Dürre im Südwesten der USA führt dazu, daß sich die Leute schon gegenseitig Wasser klauen.
Jetzt besteht dieser Teil der USA aber nun mal auch aus Kalifornien und damit aus dem Central Valley. Von hier kommt der Löwenanteil an Obst und Gemüse für den US-Markt. Und außerdem 80% aller Mandeln weltweit.
Die Kommunalbehörden wollen jetzt Bußgelder erhöhen. Es gibt übrigens seit Jahren im Großraum L.A. Maßnahmen, die Hausbesitzer belohnen, die ihren grünen Golfrasen durch einen Steingarten ersetzen und solche Dinge.
Ach ja, ich formuliere deswegen ,,sogenannte Dürre”, weil der Südwesten der USA schon immer aus Wüste und Halbwüste bestand.
Das ist keine Dürre, diese Region kehrt nach einem wohl ungewöhnlich feuchten Jahrhundert zu ihrem Normalzustand zurück. Die exzessive Übernutzung von Grundwasser – einer fossilen Ressource in diesem Fall – für Agrarzwecke hilft dabei natürlich auch enorm.
Warum denkt eigentlich beim Thema ,,Völkerwanderung durch Klimaeffekte” in den USA nie einer an die Bürger des eigenen Landes?

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